Fotos Fidel Castro: Werdegang eines Revoluzzers
Fast 50 Jahre lang hat Staats- und Regierungschef Fidel Castro unumstritten über Kuba geherrscht. Am Dienstag kündigte er seinen Rückzug von der Macht an, die er seit 1959 als Ministerpräsident und seit 1976 als Präsident innehatte. Der "Máximo Líder" kann auf eine ereignisreiche Regierungszeit zurückblicken.
26. Juli 1953
Fidel Castro versucht, mit einem Angriff auf die Moncada-Kasernen in Santiago de Cuba einen Volksaufstand auszulösen. Die Revolte wird brutal niedergeschlagen.
September 1953
Castro wird zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Auf Grund einer Amnestie wird er zwei Jahre später freigelassen.
2. Dezember 1956
Zusammen mit einer Gruppe von 82 Rebellen unternimmt Castro einen neuen Umsturzversuch. Nach der Landung an der Ostküste Kubas werden sie von Diktator Fulgencio Batistas Armee angegriffen. Nur 12 Mann - unter ihnen Castro - überleben.
1. Januar 1959
Die Guerilleros um Castro können Santiago de Cuba einnehmen. Batista flieht überraschend ins Exil. Castro wird als Befreier Kubas gefeiert.
17. Mai 1959
Die Verstaatlichung privaten Großgrundbesitzes und der Industrie führt zu ersten Differenzen mit den USA.
Juni 1960
Die großen amerikanischen Ölraffinerien werden beschlagnahmt, nachdem diese die Verarbeitung sowjetischen Öls verweigerten.
Oktober 1960
Washington verhängt ein striktes Handelsembargo. Ausgenommen sind lediglich Lebensmittel und Medikamente.
3. Januar 1961
Die US-Botschaft in Kuba wird geschlossen.
17. April 1961
Der von den USA unterstützte Invasionversuch von Exilkubanern in der Schweinebucht scheitert. Castro erklärt Kuba zum sozialistischen Staat.
22. Januar 1962
Kuba wird aus der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ausgeschlossen.
7. Februar 1962
Washington verfügt eine Wirtschaftsblockade gegen Kuba.
Juli 1962
In Moskau wird ein kubanisches-sowjetisches Militärabkommen vereinbart.
Oktober 1962
Während der Kuba-Krise steht die Welt am Abgrund eines Atomkrieges. Anlass ist die Stationierung von russischen Atomraketen in Kuba. US-Präsident John F. Kennedy verhängt eine Seeblockade und erreicht damit nach 13 Tagen den Abzug der Raketen.
März 1968
Verstaatlichung von Dienstleistungen und des Einzelhandels.
2. Dezember 1976
Castro wird zum Staatspräsidenten gewählt. Er bekleidet außerdem das Amt des Vorsitzenden des Staatsrates und des Ministerrates und ist Oberkommandierender der Streitkräfte.
14.April bis 5.Oktober 1980
125.000 Kubaner flüchten über den Hafen Mariel in die Vereinigten Staaten.
Dezember 1991
Mit dem Zusammenbruch des Sozialismus in Osteuropa enden die Finanzhilfen für Kuba, das damit auch seine wichtigsten Handelspartner verliert.
Juli 1992
Eine Verfassungsänderung öffnet die Wirtschaft wieder für ausländische Unternehmen.
Juli 1993
Castro verkündet die Freigabe des US-Dollars als Zahlungsmittel und weitere Wirtschaftsreformen.
Oktober 1997
Castro gibt bekannt, dass er seinen Bruder Raul als Nachfolger sieht.
21.- 25. Januar 1998
Papst Johannes Paul II. besucht Kuba und fordert Castro zur politischen Öffnung auf.
23. Juni 2001
Während einer Fernsehansprache erleidet Castro einen Schwächeanfall.
16. Dezember 2001
Die ersten kommerziellen Lebensmittelexporte aus den USA erreichen nach seit fast 40 Jahren Kuba.
März bis Juni 2003
Das kubanische Parlament wählt Castro erwartungsgemäß für eine sechste Amtsperiode wieder. Die EU verhängt diplomatische Sanktionen. Diese wurden zuletzt am 12. Juni 2006 verlängert.
20. Oktober 2004
Der kubanische Staatschef fällt beim Hinuntersteigen von einer Bühne hin, dabei zieht er sich Brüche an der linken Kniescheibe und dem rechten Oberarm zu.
31. Juli 2006
Castro übergibt wegen einer Darmoperation zum ersten Mal in seiner Amtszeit die Regierungsgeschäfte an seinen Bruder Raúl. Dieser war bis dahin als Verteidigungsminister und stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates offiziell die Nummer zwei in der kubanischen Führung.
19. Februar 2008:
Fidel Castro verkündet seinen Rücktritt.