Warnung vor Attentat Korsische Separatisten drohen IS mit Vergeltung

Ajaccio · Finger weg von unserer Insel: Korsische Separatisten drohen der Terrormiliz "Islamischer Staat" mit Vergeltung, sollte sie ein Attentat auf der französischen Mittelmeerinsel begehen. Die Warnung richtet sich offenbar an radikale Muslime, die sich bereits auf Korsika befinden.

 Ein Abgeordneter im korsischen Parlament liest die Bekanntmachung der FLNC.

Ein Abgeordneter im korsischen Parlament liest die Bekanntmachung der FLNC.

Foto: afp

"Das Ziel der Salafisten ist es offenkundig, bei uns die Politik von Daesch (Islamischer Staat) zu verwirklichen, doch sind wir darauf vorbereitet", hieß es in der Erklärung der Nationalen Befreiungsfront Korsikas (FLNC), die an die Zeitung "Corse Matin" verschickt wurde.

 In der korsischen Hauptstadt gedenken Menschen in einer Schweigeminute vor der Präfektur der Opfer von Nizza.

In der korsischen Hauptstadt gedenken Menschen in einer Schweigeminute vor der Präfektur der Opfer von Nizza.

Foto: afp

Die "mittelalterliche Philosophie" radikaler Islamisten mache ihr keine Angst, schrieb die Untergrundgruppe, die für eine Abspaltung Korsikas von Frankreich kämpft. Die FLNC rief die "Muslime Korsikas" auf, sich gegen den radikalen Islamismus zu stellen und den Behörden die Radikalisierung "junger Arbeitsloser" zu melden. Die Erklärung erfolgte zwei Wochen nach dem Anschlag in Nizza mit 84 Toten und zwei Tage nach der Ermordung eines Priesters bei Rouen. Zu beiden Taten bekannte sich die IS-Miliz.

Unterdessen hat die korsische Regionalversammlung die Behörden aufgerufen, alle muslimischen Einrichtungen auf der Insel zu schließen, die eine radikale Lesart des Islam vertreten. In der Resolution, die am Donnerstag praktisch einstimmig verabschiedet wurde, wird der französische Staat zur "umgehenden Schließung" aller "Gebets- und Versammlungsorte" aufgerufen, "die als Orte der Radikalisierung bekannt sind oder in denen Hassreden gehalten werden, die ein Klima der Gewalt befördern".

(felt/AFP)
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