Außenminister zu Besuch im Land Steinmeier hofft auf Frieden in Kolumbien

Bogotá · Außenminister Steinmeier ist in Kolumbien eingetroffen. Nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg gibt es Hoffnung auf Frieden in dem südamerikanischen Land.

 Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist zu einem eintägigen Besuch in Kolumbien eingetroffen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist zu einem eintägigen Besuch in Kolumbien eingetroffen.

Foto: dpa, bvj gfh

Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist zu einem eintägigen Besuch in Kolumbien eingetroffen, mit dem er den schwierigen Friedensprozess in dem südamerikanischen Land unterstützen will.

Steinmeier will sich am Freitag in der Hauptstadt Bogotá zunächst mit Präsident Juan Manuel Santos und Außenministerin María Ángela Holguín treffen, bevor er eines der 26 Gebiete besucht, in denen die Farc-Rebellen bis Mitte des Jahres entwaffnet werden sollen. Anschließend nimmt Steinmeier an der Gründungsveranstaltung für ein Deutsch-Kolumbianisches Friedensinstitut teil, das den Versöhnungsprozess mit Forschung und Beratung begleiten soll.

Vor seiner Abreise sagte Steinmeier, in Kolumbien habe sich gezeigt, dass "mit Zähigkeit, Mut und dem ehrlichen Willen zum Kompromiss" Frieden erreicht werden könne. "Es ist ein Zeichen der Hoffnung nicht nur für die Kolumbianer, sondern für die gesamte Region und noch deutlich darüber hinaus. Und ich hoffe dass dieses positive Beispiel auch Schule macht in anderen Regionen der Welt."

Nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit mehr als 220.000 Toten und fünf Millionen Binnenflüchtlingen hatten sich die kolumbianische Regierung und die Farc-Guerilla Ende vergangenen Jahres auf ein Friedensabkommen geeinigt. Derzeit werden die rund 5800 Rebellen in den Entwaffnungszonen zusammengezogen. Mit der zweiten großen Guerillagruppe ELN gibt es noch kein Friedensabkommen.

Das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut soll ein zentraler deutscher Beitrag zum Versöhnungsprozess werden. Seit 2014 bereitete das Auswärtige Amt die Gründung zusammen mit Universitäten und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst vor. Das Institut soll die Politik beraten und Friedens- und Konfliktforschung betreiben.

Deutsche Forscher könnten Erfahrungen mit Versöhnungsprozessen nach 1945 und nach der Wiedervereinigung in das Institut einbringen, sagte der stellvertretende Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik, Günther Maihold, vor der Abreise. "Wir hatten noch nie einen solch komplexen Friedensprozess." Das Institut soll im Sommer seine Arbeit aufnehmen und wird mit einer halben Million Euro pro Jahr aus deutschen Steuergeldern gefördert.

(klik/dpa)
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