Erste Rede nach Wahlsieg Kuriose Fernsehpanne bei Macron-Ansprache

Düsseldorf/Paris · Achtung, Kamera: Emmanuel Macron trat kurz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses vor die Fernsehkameras. Doch die filmten schon mit, als sich der künftige französische Präsident offenbar noch unbeobachtet fühlte – minutenlang und live.

Das ist Emmanuel Macron: Präsident von Frankreich und Mann von Brigitte Trogneux
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Das ist Emmanuel Macron

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Foto: dpa, TH

Achtung, Kamera: Emmanuel Macron trat kurz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses vor die Fernsehkameras. Doch die filmten schon mit, als sich der künftige französische Präsident offenbar noch unbeobachtet fühlte — minutenlang und live.

Damit hat Emmanuel Macron wohl nicht gerechnet: Das französische Fernsehen zeigt live, wie der Sieger der Präsidentschaftswahl vor laufender Kamera abgepudert wird, seine Rede auf dem Teleprompter noch einmal durchgeht und einen Schluck Wasser trinkt.

Diese Hintergrund-Szenen, die man von frisch gewählten Staatsoberhäuptern eher selten zu sehen bekommt, wurden live und in weiten Teilen Europas ausgestrahlt. Nachrichtensender wie N24 oder "Sky News" übertrugen die Bilder des französischen Fernsehens.

Alle Welt erwartete am Sonntagabend Macrons erste Rede an das französische Volk, doch als die ersten Live-Bilder zu sehen waren, fing er nicht sofort an zu sprechen. Stattdessen ging er die Rede in Gedanken noch einmal auf dem Teleprompter durch. Im Video murmelt er dazu fortlaufend "continue" (deutsch: weiter). Die Maskenbildnerin tupft parallel Make-up auf seine Stirn, Macron räuspert sich, wippt auf den Füßen auf und ab, schließlich nimmt er noch einen Schluck Wasser.

Viele Sender übertrugen die Bilder, weil sie glaubten, der Präsident fange direkt an zu sprechen. Offensichtlich war sich dieser wie auch die Mitarbeiter des Fernsehsenders nicht bewusst, dass die Live-Übertragung schon lief. Bei N24 wunderte sich der Kommentator hörbar, auch der Moderator von "Sky News" sprach von einem sehr seltenen Einblick in die Abläufe hinter den Kulissen.

Emmanuel Macron hatte am Sonntag in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich mit 66,1 Prozent der abgegebenen Stimmen gewonnen. Er war gegen Marine Le Pen vom Front National angetreten. Macron hatte seine Bewegung "En Marche" erst im vergangenen Jahr gegründet und sich in der Vorwahl gegen die Kandidaten der etablierten Parteien, Sozialisten und Republikaner, durchgesetzt.

(heif)
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