Rechtsextreme Partei Front National Marine Le Pen tritt vorübergehend als Parteichefin zurück

Paris · Marine Le Pen tritt vor der Stichwahl in Frankreich vorübergehend als Vorsitzende ihrer rechtsextremen Partei Front National zurück.

 Marine Le Pen während eines Interviews mit dem TV-Sender France 2.

Marine Le Pen während eines Interviews mit dem TV-Sender France 2.

Foto: afp

"Heute Abend bin ich nicht mehr die Präsidentin des Front National", sagte Le Pen am Montag im französischen Fernsehen. "Ich bin die Präsidentschaftskandidatin." Mit dem Schritt will Le Pen offenbar vor der Stichwahl um das Präsidentenamt am 7. Mai zwischen ihr und dem sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron potenzielle Wähler ansprechen.

Le Pen hatte in der Vergangenheit gesagt, dass sie nicht eine Kandidatin ihrer Partei sei. Diesen Standpunkt vertrat sie, als sie im Februar ihr Wahlprogramm vorstellte. Die von ihr befürworteten Maßnahmen seien nicht die ihrer Partei, sondern ihre eigenen, erklärte sie. Le Pen bemüht sich seit mehreren Jahren, Wähler vom linken und rechten Spektrum für sich zu gewinnen.

Gespräch mit Dupont-Aignan über Zusammenarbeit

Zudem wolle Le Pen mit dem ausgeschiedenen Kandidaten Nicolas Dupont-Aignan über eine Zusammenarbeit sprechen, hieß es am Montag. Dupont-Aignan kam in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl auf knapp fünf Prozent. "Seine Plattform ist unserer sehr ähnlich. Patrioten sollten zusammenkommen, um diejenigen zu bekämpfen, die für eine ungezügelte Globalisierung sind", sagte Le Pen. Dupont-Aignan hat mit "Debout la France" ("Steh auf, Frankreich") eine konservativ-gaullistische Partei gegründet, die vor allem für die Verteidigung der Souveränität Frankreichs in der EU steht.

(juju/isw/ap/reu)
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