Mittelmeer 16 Menschen sterben bei Untergang von Flüchtlingsboot

Athen · Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes in der Ägäis sind am Samstag mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Drei weitere Menschen werden nach dem Unglück vor der Insel Agathonissi noch vermisst, wie die griechische Polizei mitteilte.

Laut dem Rundfunksender Ert waren unter den Opfern sechs Kinder. Bei einem Unfall nahe der türkischen Grenze kamen zwei weitere Flüchtlinge ums Leben.

Drei Bootsinsassen konnten sich nach der nächtlichen Havarie schwimmend an Land retten. Sie alarmierten die Sicherheitskräfte, die vor der Küste von Agathonissi eine Suchaktion mit mehreren Schiffen und einem Hubschrauber einleiteten. Die Hafenpolizei machte zunächst keine Angaben zur Herkunft der Opfer und zur Unglücksursache.

Bei einem Verkehrsunfall kamen am Samstag außerdem zwei Flüchtlinge an Bord eines Transporters ums Leben. Das Fahrzeug überschlug sich, als der Fahrer im Grenzgebiet zur Türkei einer Polizeikontrolle ausweichen wollte.

Griechenlands Migrationsminister Dimitris Vitsas äußerte sich erschüttert über das jüngste Bootsunglück und forderte sichere Fluchtrouten und einen verstärkten Kampf gegen Schleuser. "Wir können und dürfen es nicht hinnehmen, dass Menschen, unter ihnen Kinder, ihr Leben in der Ägäis verlieren", sagte der Minister.

Das Bootsunglück ereignete sich am Vortag des zweiten Jahrestages des Flüchtlingspaktes zwischen der EU und der Türkei. Dieser sollte unter anderem dazu dienen, die Zahl der Flüchtlinge zu begrenzen, die von der Türkei aus versuchen, auf die griechischen Inseln zu gelangen.

Zwar ist die Zahl der Flüchtlinge seither zurückgegangen, dennoch kommen jeden Monat weiterhin hunderte Migranten auf den griechischen Inseln an. In der Ägäis kamen nach UN-Angaben zwischen 2015 und 2016 mehr als tausend Menschen ums Leben, darunter zahlreiche Kinder. In den vergangenen beiden Jahren starben demnach bis zu 500 Menschen in dem zwischen Griechenland und der Türkei gelegenen Meeresgebiet.

(vek / felt)
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