Schuldenkrise Griechischer Minister deutet baldige Neuwahlen an

Athen · In Griechenland deutet alles auf baldige Neuwahlen hin. Energieminister Panos Skourletis signalisierte am Montag in einem Gespräch mit dem Fernsehsender Skai, dass es bereits in drei oder vier Wochen dazu kommen könnte. Zuvor müsste der Ministerpräsident aber die Vertrauensabstimmung im Parlament verlieren.

Grexikon – das griechische Schuldendrama von A bis Z
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Foto: Phil Ninh

Diese könnte Regierungsvertretern zufolge noch in dieser Woche erfolgen. Skourletis bezeichnete die Vertrauensfrage an sich als selbstverständlich nach den Ereignissen der vergangenen Woche. Es gilt als wahrscheinlich, dass Tsipras die Vertrauensabstimmung verliert.

Bereits bei dem Votum am Freitag über das dritte Hilfspaket hatten ihm fast ein Drittel der Parlamentarier seiner regierenden linken Syriza-Partei die Gefolgschaft verweigert. Damit rutschte die Unterstützung innerhalb der Regierungskoalition unter 120 Stimmen, die mindestens nötig sind, um die Vertrauensabstimmung zu überleben. Oppositionsparteien wie die sozialistische Pasok haben angekündigt, Tsipras nicht zu unterstützen. Für den Fall von Neuwahlen gab Skourletis die absolute Mehrheit als Ziel aus: "Ich denke, solch ein Ziel ist erreichbar."

Trotz der Krise ist die Popularität von Tsipras in aktuellen Umfragen ungebrochen. Die Regierung in Athen hat es sich auf die Fahnen geschrieben, den Start des Hilfsprogramms durch die internationalen Gläubiger sicherzustellen - es ist bereits das dritte innerhalb von fünf Jahren. Allein am Donnerstag müssen 3,2 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank zurückgezahlt werden.

(REU)
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