Neue Waffenruhe ab Freitag Hamas bricht Feuerpause mit Mörsergranaten

Jerusalem · Nur gut zwei Stunden nach dem Start einer Feuerpause in Nahost sind am Donnerstag aus dem Gazastreifen drei Mörsergranaten auf Israel abgefeuert worden. Die Granaten seien bei Eschkol nahe der Grenze zu dem palästinensischen Küstengebiet eingeschlagen, sagte ein Militärsprecher.

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Foto: AFP/JACK GUEZ

Er machte die radikalislamische Hamas verantwortlich. Die Hamas und Israel hatten erst am Morgen angekündigt, ihre Angriffe ab 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr MESZ) für fünf Stunden auszusetzen, um die Versorgung von Verletzten zu ermöglichen. Die Vereinten Nationen hatte die Feuerpause aus humanitären Gründen gefordert.

Nach den Exposionen habe sich Israel nach eigenen Angaben mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen auf eine umfassende Waffenruhe geeinigt. Sie solle ab Freitag gelten, sagte ein Vertreter der israelischen Regierung.

Drei Tote im Gazastreifen

Kurz bevor die Waffenruhe am Donnerstag begann, hatte nach palästinensischen Angaben ein israelischer Panzer ein Haus in Rafah am Südrand des Gazastreifens beschossen. Dabei seien drei Menschen getötet und vier weitere schwer verletzt worden, berichtete der Sprecher der Rettungsdienste in Gaza, Aschraf al-Kodra.

Die Zahl der getöteten Palästinenser seit Beginn der jüngsten militärischen Konfrontation stieg damit auf 230. Aus dem Gazastreifen wurden hunderte Raketen auf Israel abgefeuert, ein Israeli wurde unweit der Grenze durch Granatbeschuss getötet. Ebenfalls vor Beginn der Feuerpause vereitelte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine "schwere Terrorattacke" aus dem Gazastreifen auf einen Kibbuz.

Etwa 13 bewaffnete Palästinenser seien durch einen versteckten Tunnel in den Süden Israels eingedrungen, sagte Armeesprecher Peter Lerner. Die Kämpfer seien in Richtung des Kibbuz Sufa aufgebrochen, der etwa einen Kilometer vom Tunnelausgang entfernt liege. Die Streitkräfte hätten sie aber gleich nach Verlassen des Tunnels gesichtet und aus der Luft angegriffen. Einer der Männer sei getötet worden, während die anderen offenbar zurück in den Tunnel flüchteten.

(afp)
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