32 Festnahmen und 40 Verletzte Proteste in Hongkong eskalieren erneut

Nach eher ruhigen Wochen sind die Proteste in Hongkong neu entflammt. Bei schweren Auseinandersetzungen zwischen prodemokratischen Aktivisten und der Polizei wurden 32 Demonstranten in Haft genommen. Die Aktivisten sind entschlossen, die Regierung lahmzulegen. Die Zusammenstöße mit der Polizei dauern an.

 Die Polizei in Hongkong ging hart gegen Demonstranten vor.

Die Polizei in Hongkong ging hart gegen Demonstranten vor.

Foto: dpa, jf cs

Mehr als 40 Menschen wurden nach Berichten lokaler Medien verletzt. Darunter sind nach amtlichen Angaben auch vier Polizisten. Die Zwischenfälle in der chinesischen Sonderverwaltungsregion dauerten am Montagmorgen noch an. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein.

Es war die fünfte Nacht in Folge mit Zusammenstößen. Nach ersten Angaben in der Nacht von 40 Festnahmen berichtete die Polizei am Morgen der Deutschen Presse-Agentur, dass noch 32 Demonstranten in Haft seien. Nach Angriffen von Demonstranten auf Behördengebäude blieb die Regierung am Vormittag geschlossen, sollte aber am Nachmittag wieder öffnen. Auch das Parlament sagte Anhörungen ab und blieb geschlossen.

Die seit zwei Monaten andauernden Proteste waren eskaliert, nachdem die Studenten zu einer erneuten Blockade der Regierung aufgerufen hatten, um politische Reformen durchzusetzen. Die Aktionen richten sich gegen Pläne der kommunistischen Führung in Peking, zwar 2017 erstmals direkte Wahlen in der früheren britischen Kronkolonie zuzulassen, aber eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern.

Die Demonstranten fordern echte Demokratie. Allerdings verliert die Bewegung zunehmend an Unterstützung. Seit der Rückgabe 1997 an China wird Hongkong autonom regiert. Die Vorgänge sorgen auch für Verstimmung zwischen China und der früheren Kolonialmacht Großbritannien. So will die chinesische Seite einer Gruppe britischer Parlamentarier die Einreise nach Hongkong verweigern.

Die Abgeordneten des Unterhauses wollten die Beziehung zwischen Großbritannien und der Ex-Kronkolonie untersuchen, aber ihnen sei mit einem Einreiseverbot gedroht worden, teilte Parlamentsmitglied Richard Ottaway am Sonntagabend in London mit. Das britische Außenministerium teilte mit, es sei "bedauerlich", dass China dem Komitee keinen Besuch erlaube, was den chinesischen Behörden auch "auf höchster Ebene" mitgeteilt worden sei.

(dpa)
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