Ukraine Separatisten zwingen Zivilisten offenbar zur Zwangsarbeit

Donezk · Die Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine weiten sich offenbar auch auf die Zivilbevölkerung aus. Dem Bericht einer Menschenrechtsorganisation zufolge werden Zivilisten zu Einsätzen in Arbeitskolonnen gezwungen.

Ukraine: So sehen die pro-russischen Kämpfer aus
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In dem Bericht von Human Rights Watch heißt es, dass die Betroffenen sogar in der Nähe der Kampflinien eingesetzt werden. Die Gepressten berichten, dass bereits kleinste Vergehen wie das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit zum Anlass genommen werden, um sie zu bestrafen. Der Regionaldirektor von HRW, Hugh Williamson, spricht von "schwerwiegenden Verstößen gegen das Kriegsrecht".

Zuvor hatte bereits die "New York Times" darüber berichtet, dass die Rebellen Strafbrigaden einsetzten. Neben HRW hat auch die Uno-Menschenrechtskommission moniert, dass Menschen in den Kampfgebieten zur Zwangsarbeit herangezogen würden.

Unterdessen dauern die Kämpfe im Osten der Ukraine an. AFP-Journalisten berichteten von Gefechten und Explosionen nahe der Stadt Mariupol sowie in der Rebellenhochburg Donezk. Bereits am Donnerstag hatten heftige Explosionen den Rand der Hafenstadt Mariupol erschüttert. Ukrainische Soldaten versuchten nach eigenen Angaben, einen Angriff gepanzerter Fahrzeuge der prorussischen Rebellen abzuwehren.

Im weißrussischen Minsk sollte sich am Freitag die Ukraine-Kontaktgruppe treffen. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte im Vorfeld seine Bereitschaft zur Unterzeichnung einer Vereinbarung über eine Feuerpause erklärt, sofern das Treffen zwischen Vertretern Kiews, Moskaus, der prorussischen Separatisten und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wie geplant stattfinde. Auch die Rebellen im Osten der Ukraine erklärten ihre grundsätzliche Bereitschaft zu einer Waffenruhe.

(felt)
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