Ukraine wählt neuen Regierungschef In Kiew fliegen mal wieder die Fäuste

Kiew · Wegen Schlägereien und massiven Tumulten im ukrainischen Parlament hat sich die Abstimmung über einen neuen Regierungschef in der Ex-Sowjetrepublik weiter verzögert. Der Box-Weltmeister Vitali Klitschko war anwesend, hielt sich offenbar zurück.

Schlägerei im ukrainischen Parlament
7 Bilder

Schlägerei im ukrainischen Parlament

7 Bilder

Oppositionsvertreter von der Partei der inhaftierten Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko prügelten auf Abgeordnete der regierenden Partei der Regionen ein, wie Fernsehbilder am Donnerstag zeigten.

Die Sitzung wurde wie bereits am Vorabend unterbrochen. Am Mittwoch wollten Abgeordnete für abwesende Kollegen abstimmen. Daraufhin gingen Oppositionelle auf ihre Gegner los. Die Wiederwahl von Regierungschef Nikolai Asarow galt als sicher.

Klitschko führt seinen Kampf gegen Präsident Viktor Janukowitsch künftig als Fraktionschef. Die 42 Udar-Abgeordneten unter den insgesamt 450 Parlamentariern wählten den Sportler zum Wortführer.

Auch Vertreter der Vaterlandspartei der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko sowie der rechtspopulistischen Partei Swoboda blockierten die Tribüne gegen Mitglieder der regierenden Partei der Regionen, wie Medien berichteten.

Schon in der Vergangenheit hatten ukrainische Abgeordnete sich immer wieder wüste Handgemenge im Plenarsaal geliefert. Bei der Sitzung sechs Wochen nach der Parlamentswahl in der Ex-Sowjetrepublik wollte sich Regierungschef Nikolai Asarow der Wiederwahl stellen. Die Wahl galt als sicher.

Die Timoschenko-Fraktion forderte auf T-Shirts die Freilassung der 52-Jährigen. Proteste gab es auch vor der Rada, wo Frauen der Organisation Femen barbusig gegen Korruption auftraten. Außerdem demonstrierten etwa 100 Linke gegen den erstmaligen Einzug der rechtspopulistischen Partei Swoboda (Freiheit) ins Parlament.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort