Mindestens acht Tote Irak: Heftiger Bombenanschlag vor Restaurant

Bagdad (rpo). Mindestens acht Personen sind bei einem Autobombenanschlag auf ein Restaurant im Zentrum Bagdads getötet worden. Zuvor war bei einem Sprengstoffanschlag gegen einen US-Konvoi ein irakischer Junge ums Leben gekommen.

Ein blutiger Autobombenanschlag hat in der Neujahrsnacht das Bagdader Stadtviertel Karrada erschüttert. Mindestens acht Menschen kamen nach offiziellen Angaben bei dem Anschlag auf ein gut besuchtes Restaurant ums Leben, das am Mittwochabend zur Silvesterparty mit Live-Musik und Bauchtanz eingeladen hatte. Etwa 35 Personen wurden verletzt.

Neben dem Restaurant "Nabil" riss die Wucht der Explosion einen Krater in die Straße. Autos gingen in Flammen auf. Retter zogen Überlebende aus dem Eckhaus. Ein Sprecher der US-Streitkräfte sprach von einem 225-Kilogramm-Sprengsatz. Nach der Explosion waren Schüsse zu hören; über dem Gelände flogen US-Militärhubschrauber.

Unter den Verletzten waren Krankenhausangaben zufolge auch mehrere Ausländer. Die "Los Angeles Times" teilte mit, drei ihrer Reporter und fünf irakische Mitarbeiter seien vor dem Restaurant verletzt worden.

Ebenfalls bei der Explosion einer Autobombe wurde am Mittwoch ein achtjähriger Junge getötet. Der Sprengsatz wurde gezündet, als ein US-Militärkonvoi eine belebte Geschäftsstraße passierte. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt.

Blut überströmte Menschen irrten umher

Blut überströmte Menschen irrten unter Schock auf der Straße umher, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Andere weinten. Autos brannten. Sirenen heulten, Polizeifahrzeuge und Ambulanzen rasten zum Explosionsort. Die US-Armee riegelte die Gegend ab. Am Himmel kreisten US-Hubschrauber. In Karrada waren in den vergangenen vier Tagen zwei Autobomben hochgegangen. Dabei wurden drei Iraker getötet, davon zwei Kinder.

Aus Angst vor neuen Attentaten um die Jahreswende hatten die irakische Polizei und die US-Armee die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Noch am Mittwoch war jedoch ein US-Konvoi angegriffen worden. Ein kleiner irakischer Junge wurde dabei getötet, fünf US-Soldaten wurden verletzt, wie ein Armeesprecher sagte. Auch ein Dutzend einheimische Passanten hätten leichte Verwundungen davongetragen, teilten irakische Sicherheitskräfte mit. Die Soldaten nahmen nach der Explosion mindestens zehn Menschen fest, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Zusammenstöße in Kirkuk

Bei den Zusammenstößen in Kirkuk seien 31 Menschen verletzt worden, teilte ein Krankenhausarzt mit. Fünf von ihnen hätten schwere Verletzungen an Kopf, Herz oder Unterleib erlitten. Die Demonstraneten hatten gegen eine Autonomie für die Kurden in Nordirak demonstriert. Nach Polizeiangaben nahmen an der Demonstration in Kirkuk etwa 2000 arabische Sunniten sowie Turkmenen teil.

Ebenfalls in Kirkuk wurde bei einem Anschlag auf eine irakische Polizeipatrouille ein Polizist getötet. Drei weitere seien verletzt worden, als Unbekannte die Sicherheitskräfte mit Maschinengewehren unter Beschuss genommen hätten, teilte die Polizei mit.

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