Israels bittere Reaktion auf Chamenei-Rede "Iran bespuckt die Welt und der Westen denkt, es regne"

Tel Aviv · Die Wortwahl verschärft sich: Israel ist empört über die aus seiner Sicht unzureichende Reaktion des Westens auf israelfeindliche Äußerungen des obersten iranischen Führers Ali Chamenei.

 Der oberste iranische Führer Ali Chamenei hat scharfe Worte in Richtung Israel geschickt.

Der oberste iranische Führer Ali Chamenei hat scharfe Worte in Richtung Israel geschickt.

Foto: KHAMENEI IR, AFP

Der hatte Israel als "tollwütigen Hund" bezeichnet, manche Zionisten könne man nicht als Menschen bezeichnen, sie seien wie Tiere, sagte er. "Das israelische Regime ist zum Scheitern und zur Vernichtung verurteilt", fügte der Ajatollah vor Milizionären in Teheran hinzu. Die USA monierten nur, solche Worte seien "nicht hilfreich".

Die Reaktion aus Israel fiel bitterer aus: "Mit solchen Äußerungen während der Verhandlungen über den Atomkonflikt spuckt der Iran der ganzen Welt ins Gesicht, aber die schweigt und denkt, es regne", gab die Zeitung "Jerusalem Post" am Donnerstag einen ungenannten ranghohen Regierungsvertreter in Jerusalem wieder.

"Wir wussten, dass die Amerikaner sogar noch mehr als die Iraner selbst an einem Übergangsabkommen (zur Entschärfung des Atomkonflikts) interessiert waren, aber wir wussten nicht, in welchem Ausmaß", wurde der Regierungsvertreter zitiert.

Die Gespräche mit dem Iran schleppen sich seit Jahren dahin. Erst seit Amtsantritt des neuen iranischen Präsidenten Hassan Ruhani im Sommer gibt es Bewegung. Der Westen fürchtet, dass der Iran Atomwaffen anstrebt. Teheran bestreitet das.

(dpa)
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