Atomverhandlungen Iran darf vielleicht Zentrifugen in Fordo betreiben
Lausanne · Während der französische Präsident François Hollande seinen iranischen Kollegen Hassan Ruhani zur Bewegung bei den Atomverhandlungen mit der internationalen Gemeinschaft aufgefordert hat, zeichnet sich ein möglicher Kompromiss beim Streitthema der von Teheran betriebenen Zentrifugen ab.
Der Kompromiss sieht demnach auch vor, dass die Zentrifugen im Untergrundbunker von Fordo kein Uran anreichern dürfen. Stattdessen sollten Elemente wie Zink, Xenon und Germanium verwendet werden. Dadurch könnten Isotope für die medizinische Forschung getrennt, aber keine Bomben hergestellt worden. Ob diese Vorgabe auch eingehalten wird, soll in regelmäßigen Prüfungen kontrolliert werden.
Die Zahl der Zentrifugen, die Washington maximal zulassen will, würde auch bei einer Missachtung der Vereinbarung nicht ausreichen, um binnen eines Jahres eine Atomwaffe herzustellen, hieß es weiter.
Hollande macht Druck
Derweil hat der französische Präsident François Hollande seinen iranischen Kollegen Hassan Ruhani zur Bewegung bei den Atomverhandlungen mit der internationalen Gemeinschaft aufgefordert. Es müsse Fortschritte in Richtung einer "dauerhaften, robusten und überprüfbaren" Übereinkunft geben, die sicherstelle, dass Teheran nicht an Atomwaffen gelange, sagte Hollande in einem Telefonat mit Ruhani. Das Gespräch sei auf Initiative des iranischen Staatschefs zustande gekommen, hieß es am Donnerstag aus dem Elysée-Palast.
US-Außenminister John Kerry und sein iranisches Gegenüber Mohammed Dschawad Sarif verhandeln in Lausanne über das Atomabkommen. Bis Ende des Monats wollen sie die Rahmenbedingungen der Vereinbarung festzurren. Auch Frankreich ist Teil einer größeren Verhandlungsrunde und war dabei in den vergangenen Monaten fordernder gegenüber dem Iran als die USA.