Atomstreit Iran installiert tausende neue Uran-Zentrifugen

Teheran/Peking (RPO). Der Iran hat nach eigenen Angaben begonnen, 6000 neue Zentrifugen zur Anreicherung von Uran zu installieren. Der Prozess in der Atomanlage im zentraliranischen Natans habe am Dienstag begonnen, erklärte Staatschef Mahmud Ahmadinedschad anlässlich des nationalen Tages der Atomtechnologie im Iran. Damit baut das Land sein umstrittenes Atomprogramm erheblich aus.

Der Konflikt um Irans Atomanlagen
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Foto: AP

Nach Angaben der UNO hat der Iran in Natans bereits rund 3000 P-1-Zentrifugen in einer unterirdischen Anreicherungsanlage installiert. Nach Angaben der Führung in Teheran dient die Urananreicherung ausschließlich zivilen Zwecken; westliche Staaten verdächtigen den Iran hingegen, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten.

Die fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland wollen nach Angaben des chinesischen Außenministeriums am Mittwoch kommender Woche in Shanghai über das weitere Vorgehen im Atomstreit mit dem Iran beraten. Zuvor hatte bereits das US-Außenministerium das Treffen für Mitte April angekündigt, ohne allerdings den Ort oder ein genaues Datum zu nennen.

Der frühere iranische Atomunterhändler Hossein Mussawian wurde unterdessen wegen Störung der nationalen Sicherheit zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise weiter meldete, darf Mussawian außerdem fünf Jahre lang kein öffentliches Amt ausüben.

Mussawian war während der Präsidentschaft des Reformpolitikers Mohammed Chatami Sprecher der iranischen Verhandlungsdelegation im Atomstreit. Er war im Mai vergangenen Jahres einige Tage inhaftiert worden und schließlich auf Kaution freigekommen. Die Regierung hatte ihm vorgeworfen, sicherheitsrelevante Informationen ans Ausland, insbesondere an die britische Botschaft, übermittelt zu haben. Mussawian gilt als Vertrauter von Ex-Präsident Haschemi Rafsandschani, einem politischen Gegner des heutigen Staatschefs Mahmud Ahmadinedschad.

(afp)
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