Präsidentschaftswahlen Iran stimmt über moderate Politik Ruhanis ab

Teheran · Die Präsidentschaftswahlen im Iran gelten als Referendum über die Politik Ruhanis, die dem Land trotz des Widerstands religiöser Hardliner den Weg zu einem internationalen Atomabkommen geebnet hatte. Ajatollah Chamenei gab symbolisch die erste Stimme ab.

 Irans amtierender Präsident Hassan Ruhani.

Irans amtierender Präsident Hassan Ruhani.

Foto: dpa, EN pat kno

Im Iran hat am Freitagmorgen die Präsidentschaftswahl begonnen. Im Rennen um den Posten sind neben dem amtierenden Präsidenten Hassan Ruhani drei weitere Kandidaten. Die Wahl gilt als Referendum über die moderate Politik Ruhanis, die trotz des Widerstands von Hardlinern den Weg zu einem internationalen Atomabkommen geebnet hatte. Auch wirtschaftliche Aspekte spielen bei der Wahl eine Rolle.

Rund 56 Millionen Iraner sind wahlberechtigt, sie können ihre Stimmen in mehr als 63 000 Wahllokalen abgeben. Viele Bewohner des Landes haben von Vorteilen des Atomdeals noch wenig gespürt. Im Zuge dessen hatte sich der Iran bereiterklärt, sein Atomwaffenprogramm zu beschränken - im Gegenzug wurden einige Sanktionen abgebaut.

Der stärkste Gegner des 68-jährigen Ruhani ist der konservative Geistliche Ebrahim Raissi. Der 56-jährige Juraprofessor und ehemalige Staatsanwalt leitet eine einflussreiche religiöse Stiftung. Raissi soll dem Obersten Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, nahestehen.

Chamenei gab bei der Wahl symbolisch die erste Stimme ab und rief die Iraner zu einer regen Beteiligung auf. "Das Schicksal des Landes liegt in der Hand aller Menschen", sagte er.

Sollte kein Kandidat am Freitag eine Mehrheit bekommen, würden die beiden Erstplatzierten in eine Stichwahl eine Woche später geschickt. Seit 1981 ist aber kein amtierender Präsident im Iran damit gescheitert, eine Wiederwahl zu gewinnen.

(th/ap)
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