Wohnungskrise Irland verdoppelt Budget für Sozialwohnungen

Dublin · Die irische Regierung plant weitreichende finanzielle Maßnahmen gegen die aktuelle Wohnungskrise im Land. Laut Medienberichten vom Mittwoch kündigte Wohnungsbauminister Simon Coveney im Zuge der Haushaltsfestlegung für 2017 eine Verdopplung der Ausgaben auf 1,2 Milliarden Euro an.

 In Irland herrscht Wohnungsmangel. Die Regierung in Dublin will dem entgegenwirken.

In Irland herrscht Wohnungsmangel. Die Regierung in Dublin will dem entgegenwirken.

Foto: Shutterstock.com/ David Soanes

Die Summe fließe unter anderem in den sozialen Wohnungsbau, Wohngeld und Notunterkünfte von Obdachlosen. Sie ist Teil des Aktionsplans "Rebuilding Ireland". Im Kampf gegen Obdachlosigkeit wurde eine Budgeterhöhung um 40 Prozent auf 98 Millionen Euro für das Jahr 2017 zugesagt. Auch die irische Traveller-Gemeinde soll mit 9 Millionen Euro für neue Wohnplätze, Reparaturarbeiten und Brandschutz finanziell unterstützt werden.

Der größte Zuwachs bei der Mittelvergabe ist für die finanzielle Unterstützung von bedürftigen Mietern in privaten Unterkünften vorgesehen. Hier sollen insgesamt 105 Millionen Euro mehr investiert werden als noch im Vorjahr - ein Anstieg um 220 Prozent.

Der Irische Rat für sozialen Wohnungsbau begrüßte die Ankündigungen des Ministers als einen "erheblichen Schritt, die Krise anzugehen". Es sei aber unerlässlich, dass nun schnell gehandelt werde, damit das Ziel des Aktionsplans von 47.000 neuen Sozialwohnungen bis zum Jahr 2021 auch eingehalten werden könne.

Auch irische Hilfsorganisationen zeigten sich erfreut. Endlich bewege sich die Regierung und mache "Nägel mit Köpfen", so die Obdachlosenorganisation Focus Ireland.

(bur/KNA)
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