UN-Bericht IS erpresst Lösegelder von bis zu 45 Millionen Dollar

New York · Der Islamische Staat hat allein im vergangenen Jahr Lösegelder von bis zu 45 Millionen Dollar erpresst. Die Terrormiliz hat damit mehr eingenommen als die bekannte Terrororganisation Al-Qaida. Diese kommt laut UN auf 20 Millionen Dollar.

IS-Kämpfer zerstören Jonas-Moschee in Mossul
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Die Daten zu den Einnahmen der Terrororganisationen teilte die UN-Diplomatin Yotsna Lalji am Montag dem für die Terrorabwehr zuständigen Komitee des Sicherheitsrats in New York mit. Die Expertin ist für die Überwachung der Sanktionen gegen Al-Kaida zuständig. Das Terrornetzwerk und mit ihr verbundene Gruppen hätten Entführungen in den vergangenen Jahren zu ihrer Haupteinnahmequelle gemacht. Dazu verwies Lalji auf eine vom Oktober 2012 stammende Videobotschaft von Al-Kaida-Führer Eiman Al-Sawahiri, in der er Extremisten in aller Welt aufrief, westliche Staatsbürger zu verschleppen.

Die im Jemen aktive Gruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel bekam zwischen 2011 und 2013 den Angaben zufolge 20 Millionen Dollar an Lösegeldern. Die in Nordafrika operierende Splittergruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb erhielt in den vergangenen vier Jahren gar 75 Millionen Dollar. Auch die der Al-Kaida nahestehenden Organisation Boko Haram in Nigeria und die Al-Shabaab-Miliz in Somalia hätten in den vergangenen Jahren "Millionen von Dollar eingesammelt", sagte Lalji.

Zwar konzentriere sich die Medienberichterstattung vor allem auf internationale Geiseln, für die besonders hohe Lösegelder verlangt würden, sagte die UN-Diplomatin weiter. Doch handele es sich beim Großteil der Opfer um Menschen, die in ihrem eigenen Land entführt würden.

(ap)
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