Verbreitung von IS-Gräuelfotos Ermittlungsverfahren gegen Marine Le Pen eingeleitet

Nanterre · Wegen der Verbreitung von Gewaltbildern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die französische Justiz gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

 Die Front-National-Chefin Marine Le Pen.

Die Front-National-Chefin Marine Le Pen.

Foto: afp

Die französische Nationalversammlung hatte im November Le Pens Immunität aufgehoben und damit den Weg für ein förmliches Verfahren gegen die Front-National-Chefin freigemacht. An dessen Ende könnte ein Gerichtsprozess stehen. Das gab die Staatsanwaltschaft des Pariser Vororts Nanterre am Donnerstag bekannt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP meldete.

Le Pen wird vorgeworfen, Ende 2015 auf Twitter drei Fotos verbreitet zu haben, auf denen die Ermordung von IS-Geiseln zu sehen ist. Eine der Aufnahmen zeigte den enthaupteten Leichnam des US-Journalisten James Foley. Le Pen reagierte mit der Veröffentlichung nach eigenen Angaben auf eine TV-Sendung, in der aus ihrer Sicht eine Parallele zwischen ihrer Partei Front National (FN) und dem IS gezogen worden war. Über die auf Twitter verbreiteten Bilder der IS-Opfer hatte sie geschrieben: "Das ist der IS."

Zur Eröffnung des Verfahrens sagte die FN-Chefin nun der Zeitung "Le Figaro": "Ich werde also dafür belangt, den Terrorismus zu bekämpfen. Da steht die Welt auf dem Kopf." Für die Verbreitung von Gewaltbotschaften drohen in Frankreich bis zu drei Jahre Gefängnis und 75.000 Euro Strafe.

(gaa)
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