Irak IS-Kämpfer starten Gegenangriff in Kirkuk

Erbil · Inmitten der Großoffensive auf ihre Hochburg Mossul haben Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" einen Gegenangriff auf die Stadt Kirkuk gestartet. Selbstmordattentäter sprengten sich in die Luft.

 Kurdische Sicherheitskräfte bringen sich in Stellung

Kurdische Sicherheitskräfte bringen sich in Stellung

Foto: rtr, AS/ys

In der nordirakischen Stadt sind Dutzende bewaffnete Islamisten aufgetaucht. Augenzeugen und ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichteten über Dschihadistengruppen mit Granaten und Schusswaffen in mehreren Vierteln der Stadt.

Bereits in der Nacht griffen mit Gewehren bewaffnete Selbstmordattentäter mehrere öffentliche Gebäude an. Nach Angaben eines kurdischen Geheimdienstvertreters attackierten allein vier Attentäter das örtliche Polizeihauptquartier. Einer der Männer wurde getötet, die drei anderen sprengten sich in die Luft. Der IS übernahm über sein Sprachrohr Amak die Verantwortung für den Angriff. Die nächtlichen Angriffe galten auch Kontrollpunkten und Sicherheitspatrouillen in der Stadt, die 240 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad liegt.

Mehrere Selbstmordattentäter schlugen auch in Dibis zu. Nach Angaben der örtlichen Behörden und der Polizei griffen drei Attentäter ein Kraftwerk an, das von einem iranischen Unternehmen errichtet wurde. Dort lieferten sie sich Kämpfe mit den Sicherheitskräften.

Einer der Attentäter wurde erschossen, bevor er seine Sprengstoffweste zünden konnte, wie der Bürgermeister der Stadt, Abdullah Nureddin al-Salehi, sagte. Die anderen beiden Angreifer jagten sich in die Luft. Bei dem Angriff auf die Anlage wurden zwölf irakische Arbeiter und Ingenieure sowie vier iranische Techniker getötet. Dibis liegt 40 Kilometer nordwestlich von Kirkuk.

Bereits in der Nacht griffen mit Gewehren bewaffnete Selbstmordattentäter in Kirkuk mehrere öffentliche Gebäude an. Nach Angaben eines kurdischen Geheimdienstvertreters attackierten allein vier Attentäter das örtliche Polizeihauptquartier. Einer der Männer wurde getötet, die drei anderen sprengten sich in die Luft. Der IS übernahm über sein Sprachrohr Amak die Verantwortung für den Angriff. Die nächtlichen Angriffe galten auch Kontrollpunkten und Sicherheitspatrouillen in der Stadt, die 240 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad liegt.

Im Chaos nach dem Eroberungszug des IS im Jahr 2014, bei dem die Extremisten Mossul und andere Landesteilen im Norden und Westen des Iraks eingenommen hatte, etablierten sich kurdische Truppen in Kirkuk. Sie argumentierten damals, dass sie die ölreiche Stadt gut 200 Kilometer entfernt von Mossul lediglich vor dem IS schützen wollten, die Zentralregierung in Bagdad sah die Einnahme der Stadt aber als Versuch der Kurden, Kirkuk in ihre weitgehend autonome Region im Norden des Iraks einzugliedern.

Kurdische Peschmerga-Kämpfer und irakische Soldaten versuchen derzeit Seite an Seite mit sunnitischen Stammeskämpfern und schiitischen Milizen, den IS aus seiner Hochburg Mossul zu vertreiben. Beobachter werteten den Angriff in Kirkuk als Versuch, die Schlacht in die Gebiete ihrer Gegner zu tragen.

(crwo/ap/afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort