Kampf gegen den IS Mehr als 30 Tote bei Bombenanschlägen im Irak

Bakuuba · Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat sich zu drei Terroranschlägen bekannt, bei denen in der ostirakischen Provinz Dijala mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Terroristen setzten Autobomben ein, um möglichst viele Opfer mit sich in den Tod zu reißen.

 Truppen der irakischen Armee im Kampf gegen den IS.

Truppen der irakischen Armee im Kampf gegen den IS.

Foto: ap

Bei drei Bombenanschlägen in der ostirakischen Provinz Dijala sind am Montag mindestens 33 Menschen getötet worden. Bei zwei Anschlägen habe es sich um Selbstmordattentate mit Autobomben gehandelt, teilten Polizei und Rettungskräfte mit. Zu ihnen bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Alle Anschläge ereigneten sich in der Nähe der Provinzhauptstadt Baakuba rund 70 Kilometer nordöstlich von Bagdad und richteten sich gegen Schiiten.

Der schwerste Selbstmordanschlag wurde den Angaben zufolge auf einem Markt in Huwaidir verübt, dabei wurden mindestens 20 Menschen getötet und 45 weitere verletzt. Ein Selbstmordattentäter habe sich am Steuer seines Fahrzeugs mitten auf dem Markt in die Luft gesprengt, sagte ein Polizeivertreter.

Ein weiteres Selbstmordattentat wurde laut Polizei im Bezirk Kanaan verübt, wobei zehn Menschen getötet und zehn weitere verletzt wurden. Auch hier sprengte sich der Attentäter in seinem Wagen in die Luft. Drei weitere Tote sowie vier Verletzte habe es bei einer Explosion in Wathba zwischen Baakuba und Huwaidir gegeben.

Zu den beiden Selbstmordanschlägen bekannte sich der IS in Mitteilungen beim Kurznachrichtendienst Twitter. Das Attentat in Kanaan habe einem Treffen zwischen schiitischen Milizionären und Soldaten gegolten, hieß es. Zu der Tat in Huwaidir hieß es lediglich, der Sprengsatz habe Schiiten getötet. Schiitische Muslime werden vom sunnitischen IS als Häretiker angesehen.

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Die IS-Dschihadisten beherrschen weite Teile des Iraks und verüben verstärkt Anschläge in den Gebieten, die nicht unter ihrer Kontrolle sind. Die Provinz Dijala, in der verschiedene ethnische und religiöse Bevölkerungsgruppen zusammenleben, war von IS-Kämpfern erobert worden, dann aber im Januar von der Regierung für "befreit" erklärt worden. Seitdem verübt der IS dort wieder verstärkt Anschläge.

Vor knapp einem Monat war in Dijala ein verheerender Selbstmordanschlag mit 120 Todesopfern verübt worden. Ein Attentäter des IS sprengte sich auf einem Markt der mehrheitlich schiitischen Stadt Chan Bani Saad in die Luft und legte den Platz in Schutt und Asche. Der IS hatte sich zu dem Autobombenanschlag bekannt. Es handelte sich dabei den Behörden zufolge um den schlimmsten Anschlag in der Provinz Dijala seit dem Jahr 2003.

(AFP)
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