Debatte Israels Parlament besorgt wegen internationalem Boykott

Jerusalem · Israel macht sich zunehmend Sorgen über einen möglichen internationalen Boykott. Das Parlament in Jerusalem kam am Mittwoch zu einer Sonderdebatte zu dem Thema zusammen.

 Regierungschef Benjamin Netanjahu verurteilte eine Entscheidung des britischen Studentenverbands, sich der Boykottbewegung gegen Israel (BDS) anzuschließen.

Regierungschef Benjamin Netanjahu verurteilte eine Entscheidung des britischen Studentenverbands, sich der Boykottbewegung gegen Israel (BDS) anzuschließen.

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Regierungschef Benjamin Netanjahu verurteilte zugleich eine Entscheidung des britischen Studentenverbands vom Vortag, sich der Boykottbewegung gegen Israel (BDS) anzuschließen.

Vor weniger als einem Jahr habe der britische Verband sich geweigert, eine ähnliche Aktion gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu unterstützen, sagte Netanjahu während eines Treffens mit dem kanadischen Außenminister Robert Nicholson. "Sie verdammen Israel und nicht IS - damit verdammen sie sich selbst."

Die vor zehn Jahren begonnene Kampagne Boykott, Kapitalabzug und Sanktionen (BDS) findet auch an US-Hochschulen zunehmend Unterstützung. Israel soll mit politischem Druck gezwungen werden, die Besetzung der Palästinensergebiete zu beenden.

Israelische Universitätspräsidenten haben bei einem Treffen mit Präsident Reuven Rivlin bereits vor einem schleichenden und latenten Boykott gegen israelische Hochschulen gewarnt.

Zahlreiche EU-Staaten fordern inzwischen auch eine Kennzeichnung von Produkten aus israelischen Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten. So soll es Verbrauchern ermöglicht werden, diese zu boykottieren. Israels früherer Außenminister Avigdor Lieberman, der für extreme Äußerungen bekannt ist, hatte eine solche Markierung mit dem gelben Judenstern während des deutschen Nationalsozialismus verglichen.

(dpa)
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