Ministerpräsident Netanjahu auf Twitter Israel plant 2500 weitere Siedlerwohnungen im Westjordanland

Jerusalem · Israel will den Bau von Siedlerwohnungen im Westjordanland weiter vorantreiben. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Dienstag den Bau von 2500 neuen Wohnungen angekündigt.

 Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bei einer Kabinettssitzung. (Archiv)

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bei einer Kabinettssitzung. (Archiv)

Foto: dpa

Er habe die Baugenehmigungen mit Verteidigungsminister Avigdor Lieberman vereinbart, teilte Netanjahu über Twitter mit. "Wir bauen - und wir werden weiter bauen", schrieb der Regierungschef. Siedlerfreundliche Minister in der israelischen Regierung hatten nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump eine deutliche Beschleunigung des Siedlungsausbaus gefordert.

Nach Berichten der Zeitung "Haaretz" hat Netanjahu am Sonntag sein Kabinett informiert, er wolle alle Einschränkungen für den Siedlungsausbau in Ost-Jerusalem aufheben. Gleichzeitig wolle er Bauaktivitäten in den großen Siedlungsblöcken des Westjordanlands forcieren.

Im Gegenzug hätten ultrarechte Minister sich bereiterklärt, die Billigung eines umstrittenen Gesetzes zur Annexion der Siedlerstadt Maale Adumim bis nach einem Besuch Netanjahus in den USA aufzuschieben. Trump hatte Netanjahu für Februar nach Washington eingeladen. Israels Regierungschef erhofft sich von Trump deutlich mehr Unterstützung als von dessen Vorgänger Barack Obama. Er warnte jedoch nach Medienberichten zur Vorsicht und mahnte, man dürfe jetzt "nicht aus der Hüfte schießen".

Im Dezember hatte der UN-Sicherheitsrat von Israel einen vollständigen Siedlungsstopp in den Palästinensergebieten und Ost-Jerusalem gefordert. Mehr als 200 Siedlungen und Außenposten in den Palästinensergebieten gelten als Hindernis für eine Friedensregelung und einen unabhängigen Palästinenserstaat.

(hebu/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort