Luftangriff Israels Kampfjets bombardieren syrische Chemiewaffen-Fabrik

Beirut · Die israelische Luftwaffe hat eine syrische Fabrik zur Produktion von Chemiewaffen bombardiert. Zwei Soldaten sind bei dem Angriff in der Provinz Hama ums Leben gekommen.

Die syrische Armee bestätigte den Angriff. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte handelte es sich bei dem Ziel um eine Forschungseinrichtung in der Nähe der Stadt Masjaf, die von den USA als Chemiewaffen-Fabrik eingestuft wird. Zudem sei ein benachbartes Raketenlager getroffen worden, in dem wiederholt Iraner und Milizionäre der libanesischen Hisbollah gesichtet worden seien.

Eine Sprecherin der israelischen Streitkräfte wollte sich nicht äußern und begründete dies damit, dass die Armee ihre Operationen nicht kommentiere. Der gerade pensionierte Luftwaffenchef Amir Eshel hatte im August gesagt, sein Land habe fast 100-Mal Konvois der syrischen Armee und der Hisbollah angegriffen. Der frühere Chef des israelischen Militärgeheimdiensts, Amos Yadlin, twitterte nach dem Luftangriff: "Die Einrichtung von Masjaf produziert Chemiewaffen und Sprengstoff-Fässer, durch die Tausende syrische Zivilisten getötet wurden."

Erst am Mittwoch hatten die Vereinten Nationen (UN) einen Bericht veröffentlicht, wonach die syrischen Streitkräfte in dem seit sechs Jahren andauernden Bürgerkrieg mehr als zwei Dutzend Mal Giftgas eingesetzt haben. So sollen die syrischen Truppen für den Angriff auf die Rebellenhochburg Chan Scheichun in der Provinz Idlib im April verantwortlich sein, bei dem mehr als 80 Zivilisten durch das Nervengas getötet wurden. Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad weist den Einsatz von Chemiewaffen zurück.

(beaw)
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