Eskalation im Nahostkonflikt Israels Vergeltung in Gaza fordert Tote

Jerusalem (RPO). Bei einer Serie offenbar koordinierter Anschläge im Süden Israels sind am Donnerstag mindestens sieben Menschen getötet worden. Ziel der schwer bewaffneten Angreifer waren nach Militärangaben mehrere Busse, Autos und eine Militärpatrouille. Außerdem wurden vom Gazastreifen mehrere Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Die Streitkräfte reagierten mit Luftangriffen im Süden Gazas, bei den nach Angaben militanter Palästinenser fünf Menschen ums Leben kamen.

Israel - sieben Tote bei Anschlag auf Bus und Pkw
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Israel - sieben Tote bei Anschlag auf Bus und Pkw

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Israel erklärte bereits kurz nach der Anschlagsserie, die Angreifer kämen aus dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen und seien über die Halbinsel Sinai nach Israel eingedrungen. "Wir reden hier von einem Terrorkommando", erklärte Militärsprecherin Avital Leibovich. "Das ist ein organisierter Terroranschlag gegen die Israelis, sagte sie über die Gewalt in der ansonsten weitgehend ruhigen Gegend um den Touristenort Eilat.

Nach den Anschlägen hätten Soldaten die Angreifer in ein Feuergefecht verwickelt, sagte Militärsprecher Joaw Mordechai. Nach Angaben israelischer Fernsehsender wurden dabei sieben Angreifer getötet. Die Truppen bestätigten den Tod mehrerer Angreifer, nannten aber keine Zahl.

Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte, die Anschlagsserie unterstreiche die schwache Kontrolle Ägyptens über den Sinai und die Ausweitung der Aktivitäten von Terroristen. Die Quelle des Terrors sei in Gaza, und Israel werde mit voller Kraft und Entschlossenheit dagegen vorgehen. Die Hamas dementierte eine Beteiligung an den Anschlägen.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle verurteilte die Anschläge. "Wir stehen in dieser schweren Stunde an der Seite unserer israelischen Freunde", sagte er in einer Presseerklärung. Das schwierige Ringen um Frieden und Ausgleich im Nahen Osten dürfe nicht durch Terror und Gewalt torpediert werden.

Sorge um Sicherheitslage am Sinai

Ein hochrangiger ägyptischer Sicherheitsbeamter dementierte, dass die Angreifer die Grenze von der Halbinsel Sinai aus überquert hätten. "Die Grenze ist streng bewacht", sagte er. Allerdings hat sich die Sicherheitslage auf der Halbinsel Sinai seit dem Ende der Präsidentschaft von Husni Mubarak in Ägypten deutlich verschlechtert. Vergangene Woche versetzte Ägypten tausende Soldaten auf den Sinai, um gegen von der Al Kaida beeinflusste Extremisten vorzugehen, die dort zuletzt immer aktiver geworden sind.

(dapd/felt)
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