Jemen-Konflikt Huthis: 44 Tote bei Luftangriff auf Sanaa

Sanaa · Trotz internationaler Friedensbemühungen eskaliert der Konflikt im Jemen weiter. Die schiitischen Huthi-Rebellen erklärten, bei einem Luftangriff der von Saudi-Arabien angeführten Allianz seien am Sonntag in der Hauptstadt Sanaa 44 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden, darunter viele Zivilisten.

Jemen - Ein Land am Rande des Bürgerkriegs
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Foto: dpa, ya jak

Einen Tag zuvor hatten die Aufständischen erstmals eine Scud-Rakete auf Saudi-Arabien abgefeuert. Das saudiarabische Militär fing sie mit zwei Patriot-Raketen ab. Der Luftangriff der Allianz habe sich gegen einen Stützpunkt der jemenitischen Armee gerichtet, meldete die von Rebellen kontrollierte Nachrichtenagentur Saba. Dabei wurde vor allem das Gebäude unter Beschuss genommen, in dem sich das Oberkommando befinde.

Sanaa wird wie ein Großteil des Landes von den vom Iran unterstützten Huthis kontrolliert. Das Bündnis sunnitischer Staaten unter Führung Saudi-Arabiens will den demokratisch gewählten Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi, der aus dem Jemen nach Riad geflohen ist, wieder einsetzen.

Raktenangriff auf Luftwaffenstützpunkt

Ziel der ballistischen Rakete mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern war am Samstag die Stadt Chamis Al-Muschait im Südwesten Saudi-Arabiens. Dort befindet sich der größte Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes. Der Beschuss zeigt, dass die Huthi-Rebellen ungeachtet der Luftangriffe immer noch über schwere Waffen verfügen.

In der Nacht zum Samstag gab es auch heftige Gefechte entlang der Grenze. Im Sender Al-Arabija war vom "schwersten Angriff" die Rede, den die Huthis und die mit ihr verbündete Republikanische Garde bislang vorgetragen hätten. Am kommenden Sonntag sollen in Genf Friedensgespräche unter UN-Vermittlung beginnen. Sowohl Huthis als auch Vertreter der jemenitischen Exil-Regierung haben ihre Teilnahme angekündigt.

(REU)
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