Kampf gegen Huthi-Rebellen Dutzende Tote bei Luftangriff auf Molkerei im Jemen

Hodeida · Seit rund einer Woche bombardieren saudische Kampfflugzeuge die Stellungen der Huthi-Rebellen. Doch die Angriffe sind nicht immer zielgenau. Auch unbeteiligte Zivilisten sterben. Bei einem Luftangriff der von Saudi-Arabien geführten Koalition sind in einer Molkerei im Jemen mindestens 29 Menschen getötet worden.

Dutzende weitere Arbeiter seien verletzt, berichteten Krankenhausärzte. Die Fabrikanlage in der Hafenstadt Hodeida war in der Nacht zum Mittwoch bombardiert worden. Sie liegt in einem Gebiet, das von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrolliert wird.

Die Kampfflugzeuge der saudischen Koalition hätten nahe gelegene Stellungen der schiitischen Miliz angegriffen und dabei die Molkerei getroffen, berichteten Augenzeugen. Der von Saudi-Arabien finanzierte Sender Al-Arabija meldete, die Huthis hätten die Molkerei mit Granaten beschossen, um die Luftangriffe auf ihre Stellungen zu vergelten. Die Berichte ließen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

Saudi-Arabien und seine arabischen Verbündeten hatten vor rund einer Woche mit Luftangriffen auf die Huthis begonnen. Damit unterstützen sie Jemens Staatschef Abed Rabbo Mansur Hadi, der vor den Rebellen ins Ausland geflohen ist. Die Huthis hatten in den vergangenen Monaten große Teile des südarabischen Landes unter ihre Kontrolle gebracht und Hadi abgesetzt.

Die Luftangriffe forderten aber zuletzt immer wieder viele zivile Opfer, ohne die strategische Lage am Boden grundlegend zu ändern. Am Montag waren bei der Bombardierung eines Flüchtlingslagers im Nordwesten des Jemens 40 Menschen getötet worden. Am Dienstag starben beim Luftangriff auf einen Kontrollpunkt der Huthis neben 20 Kämpfern auch 15 Zivilisten.

Saudi-Arabien beschuldigt den schiitischen Iran, die Huthi-Rebellen zu unterstützen. Teheran hatte zuletzt dementiert, den Huthis Waffen geliefert zu haben. Riad rivalisiert mit dem Iran um die Vorherrschaft in der Region. Der Koalition gegen die Huthi-Rebellen im Jemen gehören zehn sunnitisch regierte Länder an.

(dpa)
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