Ali Abdullah Saleh Jemens Diktator reist in die USA

Washington · Die USA erlauben dem scheidenden jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh die Einreise zu einer medizinischen Behandlung. Mit dem Schritt wolle man einen reibungslosen politischen Übergang im Jemen unterstützen, hieß es in Washington.

Die USA erlauben dem scheidenden jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh die Einreise zu einer medizinischen Behandlung. Mit dem Schritt wolle man einen reibungslosen politischen Übergang im Jemen unterstützen, hieß es in Washington.

Saleh erlitt im Juni vergangenen Jahres bei einem Raketenangriff auf den Präsidentenpalast schwere Verbrennungen. Er ließ sich deswegen bereits drei Monate im benachbarten Saudi-Arabien medizinisch behandeln.

Saleh werde voraussichtlich noch diese Woche nach New York reisen und sich bis höchstens Ende Februar in den USA aufhalten, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter.

Ein Sprecher Salehs erklärte, der Präsident habe die jemenitische Hauptstadt Sanaa bereits in Richtung Oman verlassen. Saleh hatte zuvor in einer Abschiedsrede seine Ausreise angekündigt und sich für frühere Fehler entschuldigt.

Die jemenitische Botschaft in Washington erklärte, Saleh wolle im Februar in den Jemen zurückkehren, um der Vereidigung des neu gewählten Präsidenten beizuwohnen. Saleh, der mehr als 30 Jahre herrschte, hatte Ende vergangenen Jahres im Gegenzug für Immunität vor Strafverfolgung zugestimmt, die Macht an seinen Stellvertreter Abed Rabbo Mansur Hadi zu übergeben.

Dieser dürfte die Wahl am 21. Februar gewinnen, da er voraussichtlich der einzige Anwärter auf das Präsidentenamt sein wird. Dem Rücktritt Salehs waren monatelange Unruhen vorausgegangen. Proteste von Regierungsgegnern wurden von jemenitischen Sicherheitskräften blutig niedergeschlagen, es gab Hunderte Tote.

Saleh hatte im Dezember einen Antrag auf ein Visum für die USA eingereicht, der genau geprüft wurde. "Wir wollten sicherstellen, dass es (das Visum) nur für medizinische Zwecke ist", erklärte der Anti-Terror-Berater von US-Präsident Barack Obama, John Brennan.

Brennan sagte Hadi am Sonntag in einem Telefongespräch, die USA seien ermutigt von dessen Führungsstil während dieser schwierigen Phase des Übergangs und forderten ihn auf zu gewährleisten, auf die vermutlich stattfindenden Demonstrationen in den Wochen vor der Wahl nicht mit Gewalt zu reagieren.

(APD)
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