Ex-US-Präsident Jimmy Carters Kampf gegen den Krebs

Atlanta · Jimmy Carter hat seinen Kampf gegen den Krebs öffentlich gemacht. Er wirkt dabei heit, fast gelöst. Kraft findet er im Glauben.

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Ex-US-Präsident Jimmy Carter (90) hat in einem sehr ungewöhnlichen Schritt öffentlich Einblick in seine Krebsbehandlung gegeben. Carter hatte am 12. August mitgeteilt, dass er Leberkrebs hat. In einer Pressekonferenz in Atlanta sagte Carter am Donnerstag, in seinem Gehirn seien vier kleinere Stellen entdeckt worden, sogenannte Melanome. Der Leberkrebs sei erfolgreich entfernt worden.

"Ich werde noch diesen Nachmittag meine erste Bestrahlung erhalten", sagte Carter. Die Behandlung im Emory-Universitätskrankenhaus in Atlanta werde medikamentös begleitet und dauere mehrere Wochen.

Der Ex-Präsident wirkte sehr gefasst, beinahe heiter. "Ich bin vollkommen entspannt", sagte Carter. Bedauernd fügte der 90-Jährige hinzu: "Ich werde meine Arbeit nun aber doch drastisch zurückfahren müssen."

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Foto: ap

Carter stammt aus dem Südstaat Georgia. Der Demokrat war von 1977 bis 1981 Präsident. Heute gilt er vielen als "der beste Ex-Präsident der USA", allerdings war er im Amt nur bedingt erfolgreich.

Carters Familie hat eine lange Krebsvorgeschichte: Sein Vater, ein Bruder und zwei Schwestern starben an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Carter sagte, Melanome träten nur zu zwei Prozent im Körper auf, 98 Prozent befänden sich normalerweise auf der Haut. Er werde nun allen ärztlichen Ratschlägen folgen. "Ich bin auf alles vorbereitet", sagte Carter, der tiefgläubig ist. "Ich befinde mich in Gottes Hand."

Carters Amtszeit begann hoffnungsvoll. 1978 unterzeichneten Ägypten und Israel zwei Friedensabkommen. Carter hatte den Coup in zähen Geheimverhandlungen in Camp David eingefädelt. Ein weiterer Erfolg war der Vertrag zur Begrenzung strategischer Rüstung SALT II. Stark überschattet wurde seine Amtszeit durch das Geiseldrama von Teheran und den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan.

Nach seiner Niederlage gegen den Republikaner Ronald Reagan im November 1980 engagierte sich Carter als internationaler Friedensstifter und Entwicklungshelfer. Dafür erhielt er 2002 den Friedensnobelpreis.

(dpa)
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