Wikileaks-Gründer Frankreich lehnt Asyl-Ersuchen von Assange ab

Paris · Julien Assange wird nicht in Frankreich unterkommen. Der Elysée-Palast hat ein entsprechendes Asyl-Ersuchen des Wikileaks-Gründers abgelehnt. Für Assange bestehe derzeit "keine unmittelbare Gefahr".

 Wikileaks-Gründer Julien Assange.

Wikileaks-Gründer Julien Assange.

Foto: dpa, mpc ase nic tba

Frankreich hat ein Asyl-Ersuchen von Wikileaks-Gründer Julian Assange abgelehnt. Die Situation von Assange stelle "keine unmittelbare Gefahr" dar, erklärte der Elysée-Palast am Freitag in Paris. Assange hatte zuvor in einem Brief um Asyl in Frankreich gebeten. Wikileaks hatte zuletzt unter anderem mit Enthüllungen zum Ausspähen der französischen Staatsspitze durch den US-Geheimdienst NSA Schlagzeilen gemacht.

Der Australier Assange sitzt seit drei Jahren in der Botschaft von Ecuador in London fest. Dorthin war er im Juni 2012 geflohen, nachdem er alle Rechtsmittel gegen ein Auslieferungsersuchen aus Schweden ausgeschöpft hatte. Schweden fordert seit dem Jahr 2010 die Auslieferung Assanges, um ihn zu Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung zu verhören. Assange bezeichnet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert und fürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen könnte.

Der Elysée-Palast unter dem sozialistischen Präsidenten François Hollande erklärte nun, Frankreich könne dem Asyl-Ersuchen nicht nachkommen. Zur Begründung gab der Elysée neben der nicht bestehenden "unmittelbaren Gefahr" für Assange auch an, dass gegen ihn ein europäischer Haftbefehl vorliege.

(AFP)
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