Tod vor drei Jahren Nordkorea trauert um verstorbenen Staatsführer Kim Jong Il

Seoul · Zum Ende einer dreijährigen Trauer um den früheren Machthaber Kim Jong Il hat Nordkorea im ganzen Land die Sirenen heulen lassen und Schweigeminuten abgehalten. Die Ära seines Sohns und Nachfolgers Kim Jong Un habe jetzt vollständig begonnen, hieß es am Mittwoch in den Staatsmedien.

Stationen im Leben von Kim Jong Il
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Foto: JAPAN POOL, AP

Höhepunkt der Trauerfeier war eine Gedenkveranstaltung mit Kim sowie Zehntausenden Menschen vor dem Kumsusan-Palast der Sonne in Pjöngjang. Dort liegen die einbalsamierten Leichen von Kim Jong Il sowie seines Großvaters und "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung. Kim Jong Un zollte seinen Vorgängern mit einem Besuch in dem Mausoleum Respekt, wie das Staatsfernsehen berichtete.

Tausende Menschen waren am Mittwoch im Staatsfernsehen zu sehen, wie sie auf dem Mansu-Hügel in der Hauptstadt Pjöngjang warteten, um sich vor der der riesigen Statue des am 17. Dezember 2011 verstorbenen Machthabers zu verbeugen. Die 22 Meter hohe Statue Kim Jong Ils und seines Vaters und Vorgängers Kim Il Sung ist der sichtbarste Ausdruck des Personenkults um die Herrscherfamilie in dem isolierten stalinistischen Staat.

So erwies Nordkorea Kim Jong Il die letzte Ehre
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"Trotz des kalten Dezember-Wetters heute morgen erwärmen sich unsere Herzen, und unsere Loyalität wird stärker", sagte ein Kommentator im Fernsehen. Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, mittags seien im ganzen Land die Sirenen ertönt, bevor Parteimitglieder, Armeeangehörige und einfache Bürger in Richtung des Kumsusan-Palastes gewandt drei Schweigeminuten abhielten. Der Kumsusan-Palast ist das prunkvolle Mausoleum in Pjöngjang, in dem Kim Jong Il und sein Vater Kim Il Sung ruhen.

Kim Jong Il hatte Nordkorea 17 Jahre lang mit eiserner Hand regiert. Seine Wirtschaftspolitik bescherte dem ohnehin verarmten Land eine schwere Hungersnot, während das Streben nach Atomwaffen die Isolation Nordkoreas vertiefte. Seit fast 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das international weitgehend isolierte Land und lässt einen Personenkult um die kommunistische Dynastie zelebrieren.

Südkorea und die USA gehen davon aus, dass Kim seine Macht in den vergangenen drei Jahren gefestigt hat. Dazu hatten nach Meinung von Beobachtern auch politische "Säuberungen" beigetragen, dessen prominentestes Opfer vor einem Jahr Kims eigener Onkel Jang Song Thaek wurde. Jang, der einst als zweitmächtigster Mann hinter Kim gegolten hatte, wurde wegen angeblicher Umsturzpläne hingerichtet.

Es wird erwartet, dass Kim in einer Neujahrsbotschaft seine Politik bekräftigen wird, die Wirtschaft des Landes aufbauen und parallel dazu den Bau von Atomwaffen vorantreiben zu wollen.

(AFP)
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