Steiner vor Klimakonferenz Klimapolitik geht zu langsam voran

Hamburg · Der Direktor des UN-Umweltprogramms (Unep), Achim Steiner, hat vor der UN-Klimakonferenz in Warschau eindringlich zu mehr Tempo in der Klimapolitik gemahnt.

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"Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen, aber die Geschwindigkeit, mit der wir vorangehen, reicht vorn und hinten nicht", sagte Steiner dem Sender NDR Info. "Die Lücke zwischen Handeln und Ziel wird immer größer, das heißt, wir bewegen uns noch immer in die falsche Richtung", fügte er hinzu. Dies habe Konsequenzen für die Wirtschaft und die Zukunft.

Von diesem Montag an treffen sich in der polnischen Hauptstadt Vertreter aus 194 Nationen, um ein neues Klimaabkommen vorzubereiten, das bis 2015 ausgehandelt sein soll. Die Erwartungen an die Konferenz sind bislang bescheiden, zumal Gastgeber Polen nicht als sonderlich ehrgeizig gilt, was den Klimaschutz angeht.

Steiner sagte, international werde mit viel Interesse verfolgt, wie Deutschland als Exportnation seine Energiewende umgesetzt und welche Erfolge es dabei erzielt habe - unter anderem einen Ökostromanteil von 25 Prozent.

Er teile die Auffassung des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan, dass kein Land - egal ob arm oder reich - den Folgen des Klimawandels ausweichen könne. Es gehe auch darum, ob wir auf Kosten der nächsten Generation "noch mehr Öl und Kohle heute billig verpuffen" wollen, um ein "billigeres Energieleben" führen zu können.

(dpa)
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