Kolumbien Santos will Nobel-Preisgeld spenden

Bogota · Kolumbiens Präsident Santos will das Preisgeld für den Friedensnobelpreis den Opfern des jahrzehntelangen Konflikts in seinem Heimatland spenden.

 Juan Manuel Santos behält das Preisgeld für den Friedensnobelpreis nicht für sich

Juan Manuel Santos behält das Preisgeld für den Friedensnobelpreis nicht für sich

Foto: rtr, CDG/TSS

Nach einem Gespräch mit seiner Familie habe er beschlossen, die umgerechnet rund 820.000 Euro den Opfern des Bürgerkriegs zur Verfügung zu stellen, sagte Juan Manuel Santos nach einem Gottesdienst für Bürgerkriegsopfer in Bojaya im Nordwesten des Landes.

Das Geld solle Projekten und Stiftungen zugute kommen, die sich um die Opfer kümmerten und für Aussöhnung einsetzten, sagte der Präsident. Er kündigte an, für die Umsetzung des Friedensabkommens mit der Farc-Guerilla zu kämpfen: "Wir werden beharrlich sein, wir werden nicht locker lassen, nicht locker lassen, nicht locker lassen und nicht locker lassen, bis wir das Abkommen umsetzen, das unterschrieben wurde."

Am Freitag war verkündet worden, dass Santos für seinen Einsatz für einen Friedensschluss mit der Guerillaorganisation Farc nach mehr als 50 Jahren Bürgerkrieg mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werden soll. Der kolumbianische Präsident hatte in jahrelangen Verhandlungen einen Friedensvertrag mit der Farc-Guerilla ausgehandelt. Allerdings war dieser in einer Volksabstimmung mit einer knappen Mehrheit von der Bevölkerung abgelehnt worden. Santos hatte danach angekündigt, das Abkommen zu überarbeiten.

Die Farc hatte 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen. In dem Konflikt waren neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen, rechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt. Insgesamt wurden in dem mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Gewaltkonflikt mehr als 260.000 Menschen getötet.

(crwo/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort