Korruptionsskandal Haftbefehl für Südkoreas Ex-Präsidentin beantragt

Seoul · Die südkoreanische Staatsanwaltschaft erwägt laut Medienberichten, einen Haftbefehl für Ex-Präsidentin Park Geun Hye zu beantragen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Berichte zunächst nicht. Der Ex-Präsidentin wird Korruption vorgeworfen.

 Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun-Hye

Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun-Hye

Foto: ap

Park Geun Hye soll ihrer engen Vertrauten Choi Soon Sil geholfen haben, Unternehmen zu erpressen und Einfluss auf die Regierung zu nehmen. Vergangene Woche war Park erstmals zu den Vorwürfen befragt worden. Die Befragung dauerte rund 14 Stunden. Offenbar besteht die Gefahr, dass Beweismaterial vernichtet werde, hieß es am Montag laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap in einer Erklärung der Ermittler zur Begründung des Haftantrags.

Falls Park wegen Erpressung, Bestechung und Machtmissbrauchs verurteilt würde, könnte sie eine lebenslange Freiheitsstrafe bekommen. Mit der Amtsenthebung Mitte Mai hatte das Verfassungsgericht ermöglicht, dass Park strafrechtlich verfolgt werden kann. Zuvor hatte sie Immunität genossen.

Bereits im Dezember hatte das südkoreanische Parlament entschieden, sie vom Amt zu suspendieren - doch dies wurde erst durch die Rechtssprechung endgültig. Park hat die Vorwürfe gegen sie bisher zurückgewiesen. Sie entschuldigte sich lediglich dafür, ihrer Freundin vertraut zu haben.

Südkorea bereitet sich unterdessen auf eine Präsidentschaftswahl vor:
Am 9. Mai wird das Land einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin wählen. Als Favorit für die Wahl gilt Umfragen zufolge der Liberale Moon Jae In, der die Wahl vor fünf Jahren gegen Park verlor.

(dpa/ap/stk)
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