Aufforderung zum Bleiben Kosovos Regierung sieht keine Gründe für Flucht

Düsseldorf · Die Regierung des Kosovos hat kein Verständnis dafür, dass ihre Landsleute in westlichen Mitgliedstaaten der EU um Asyl bitten. "Kosovo ist ein sicheres Land, in dem die Menschenrechte respektiert werden", sagte Außenminister Hashim Thaci einem Medienbericht zufolge.

 Kosovos Außenminister Hashim Thaci äußerte Unverständnis darüber, warum so viele Menschen das Land in Richtung EU verlassen.

Kosovos Außenminister Hashim Thaci äußerte Unverständnis darüber, warum so viele Menschen das Land in Richtung EU verlassen.

Foto: dpa, bp jak

"Es gibt keine sozialen Gründe, Asyl in Westeuropa zu suchen", sagte er dem dem "Handelsblatt" weiter. Stattdessen bat der Vize-Regierungschef die Menschen im Kosovo um Verbleib in ihrer Heimat und mehr Geduld.

Thaci hatte sich in der Vergangenheit dafür stark gemacht, das Kosovo als sicheren Herkunftsstaat einzustufen und den Hauptaufnahmeländern innerhalb der EU damit eine beschleunigte Abschiebung von Asylbewerbern aus seinem Land zu ermöglichen. Der Minister macht geltend, dass der Flüchtlingszustrom aus den Balkanländern durch mehr finanzielle und wirtschaftliche Hilfe der EU gebremst werden könne.

Die Forderung der Bundesregierung und anderer EU-Staaten nach einer festen Verteilungsquote für Flüchtlinge in Europa stößt bei Thaci auf Verständnis. "Es ist gerecht zu erwarten, dass alle Länder die Lasten der Flüchtlinge gemeinsam teilen", sagte er dem "Handelsblatt".

Die Zahl der Asylbewerber vom Westbalkan in Deutschland wächst seit Monaten stark. Im laufenden Jahr stammten mehr als 40 Prozent aller Asylanträge von Menschen aus dem Kosovo, Mazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Serbien.

(dpa)
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