Diplomatische Beziehungen zu USA Kuba fordert erneut Rückgabe von Guantanamo

Santiago de Cuba · Kuba hat zum Jahrestag der kommunistischen Revolution vor 62 Jahren erneut ein Ende des US-Handelsembargos und eine Rückgabe des Militärstützpunkts Guantanamo gefordert.

Bilder aus Guantanamo
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Foto: afp, CHANTAL VALERY

Der Weg zu einer Normalisierung der Beziehungen zu den USA sei "lang und komplex", sagte Vizepräsident José Ramón Machado Ventura am Sonntag bei einem Festakt, an dem Präsident Raúl Castro und rund 10.000 geladene Gäste teilnahmen. Das Ende des Embargos und die Rückgabe von Guantanamo seien Teil dieses Weges, sagte Ventura.

Die Feierlichkeiten fanden in der südlichen Küstenstadt Santiago de Cuba statt. Dort gedenken die Kubaner jedes Jahr am 26. Juli des Sturms auf die Moncada-Kaserne im Jahr 1953. Die Attacke, an der auch Revolutionsführer Fidel Castro teilnahm, wird auf der Karibikinsel als Beginn der Revolution gefeiert, die zum Sturz von Diktator Fulgencio Batista im Jahr 1959 führte.

In der Hauptstadt Havanna wurden bei einem Protestmarsch am Sonntag unterdessen 40 Mitglieder der Oppositionsgruppe Damen in Weiß sowie 27 andere Aktivisten festgenommen und stundenlang von der Polizei festhalten, wie die Vorsitzende der Damen in Weiß, Berta Soler, der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Guantanamo-Ersatz in Illinois
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Guantanamo-Ersatz in Illinois

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Kuba und die USA hatten nach mehr als 50 Jahren Eiszeit vor einer Woche ihre diplomatischen Beziehungen neu gestartet. Die Interessenvertretungen der beiden langjährigen Erzfeinde im jeweils anderen Land erhielten wieder offiziell den Status von Botschaften. Die Wiedereröffnung der Botschaften war der bisherige Höhepunkt der Annäherung, die US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro im Dezember offiziell eingeleitet hatten. Mitte Januar lockerte Obama bereits einige Handels- und Reisebeschränkungen, außerdem ließ er Kuba von der US-Terrorliste streichen.

Trotz des Tauwetters verbleiben zwischen beiden Ländern aber noch eine Reihe von Streitpunkten. Zwar befürwortet Obamas Regierung die vollständige Aufhebung des Anfang der 60er Jahre verhängten Embargos. Dazu ist aber die Zustimmung des US-Kongresses nötig. Dort haben die oppositionellen Republikaner die Mehrheit, die diesen Schritt strikt ablehnen. Havanna verlangt zudem die Rückgabe von Guantanamo und betrachtet einen Anfang des 20. Jahrhunderts geschlossenen Pachtvertrag für das Gebiet als ungültig. Die USA wollen die strategisch wichtige Basis dagegen nicht aufgeben.

(AFP)
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