Trauer um tote Passagiere Erste Opfer von Flug MH17 nach Eindhoven gebracht

Eindhoven · Im niederländischen Eindhoven sind am Mittwochnachmittag zwei Flugzeuge mit den Überresten von Insassen der Boeing der Malaysia Airlines eingetroffen, die am vergangenen Donnerstag im Osten der Ukraine abgestürzt war.

Die ersten MH17-Opfer kommen in den Niederlanden an
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An dem Flughafen der Stadt im Zentrum der Niederlande landeten gegen 15.50 Uhr ein niederländisches und ein australisches Militärflugzeug. Neben Hinterbliebenen der Absturzopfer warteten am Flughafen der niederländische Regierungschef Mark Rutte und König Willem-Alexander. Die beiden Maschinen transportierten 40 Opfer des Absturzes, der mit großer Wahrscheinlichkeit durch einen Angriff mit einer Rakete verursacht wurde.

Der in Amsterdam gestartete Flug MH17 war auf dem Weg nach Kuala Lumpur über von Aufständischen kontrolliertem Gebiet in der Ost-Ukraine abgestürzt. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben, darunter 193 Niederländer. Die Leichen sollen nun von niederländischen Experten identifiziert werden.

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Der Flugschreiber der Boeing 777 wurde inzwischen an britische Experten zur Analyse übergeben. Auf Bitten der niederländischen Regierung sollen Spezialisten in Farnborough, im Südwesten Londons, die Daten des Gerätes auswerten. Die sogenannte Black Box der Maschine besteht aus dem Flugdatenschreiber und dem Stimmenrekorder. Von der Auswertung werden Hinweise darauf erwartet, warum die Boeing abstürzte.

Bilder schocken Angehörige zusätzlich

Der Bonner Notfallseelsorger Jürgen Langer sieht besondere Belastungen für die Hinterbliebenen der Todesopfer: Die Bilder vom unprofessionellen Abtransport der Leichen fügten "neue Schockmomente" hinzu, sagte er im Interview des Internetportals "katholisch.de". Eine innere Beruhigung könne erst in den kommenden Tagen und Wochen eintreten, wenn "die Verstorbenen zumindest in den Händen niederländischer Spezialisten sind". Die meisten Opfer stammen aus den Niederlanden.

Eine große Belastung ist nach den Worten Langers auch, dass die Leichen "zu einem Spielball der Politik" geworden seien. "Und das durch die Medien mitzuerleben, ist eine unglaubliche seelische Belastung." Je mehr Details veröffentlicht würden, desto unerträglicher werde das für die Angehörigen, betonte der Redemptoristenpater, der Mitglied des Krisen-Interventionsteams West (KIT) der Bundesregierung ist.

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Unterdessen schilderte der Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Den Haag, Baart Versteegen, dass die Bilder von Plünderungen an der Absturzstelle Fassungslosigkeit unter den Niederländern hervorriefen. "Die Leichname wurden bestohlen - das erzeugt auch eine große Wut bei den Menschen", sagte er dem Kölner domradio.

(dpa/afp/KNA)
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