Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben
EILMELDUNG
Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben

"Liberalisierung ja - aber nur ein bisschen" Legalisierung von Marihuana tritt in der US-Hauptstadt in Kraft

Washington · Der Genuss und Anbau von Marihuana ist nun auch in der US-Hauptstadt erlaubt. Die Legalisierung war mit großer Mehrheit in einem Referendum im November beschlossen worden - nun trat sie am Donnerstag Schlag Mitternacht in Kraft.

Das sollten Sie über Cannabis wissen
Infos

Das sollten Sie über Cannabis wissen

Infos
Foto: dpa, obe fpt hjb lre

Doch die Regelung hat reichlich Haken und Ösen - es geht längst nicht so liberal zu wie in den Bundesstaaten Colorado, Washington und Alaska an der Westküste. Und auch ein paar Republikaner im Kongress versuchen, sich noch querzulegen. "Alkohol ist nicht länger die einzig zugelassene soziale Droge in der Stadt", sagt Robert Capecchi von der Initiative "Marijuana Policy Project". "Wenn der Präsident im Weißen Haus Bier trinken darf, sollten Erwachsene zu Hause weniger gefährliche Substanzen anbauen und konsumieren dürfen."

Wer kiffen will in der "Hauptstadt der Welt" sollte sich sorgsam über das Kleingedruckte beugen. Anbau und Genuss sind erlaubt, doch ausschließlich zu Hause. Verkauf und Handel bleiben streng verboten. Vor allem aber will Bürgermeisterin Muriel Bowser verhindern, dass jetzt Marihuana-Clubs aus dem Boden schießen. Das Motto heißt: Washington darf kein Amsterdam werden!

"Alles, was Sie wissen müssen, um nach der Legalisierung nicht ins Gefängnis zu kommen", überschreibt die "Washington Post" ihre Aufklärungsarbeit. Die Regelung sieht so aus: Jeder Erwachsene darf bis zu zwei Unzen (gut 50 Gramm) "Pot" besitzen. Zudem darf er zu Hause bis zu sechs Marihuana-Keimlinge anbauen - allerdings dürfen höchstens drei gleichzeitig voll ausgewachsen sein. Und nicht mal auf dem Balkon darf das Pflänzchen gedeihen - nur "indoors", also innerhalb der Wohnung. Liberalisierung ja - aber nur ein bisschen, könnte man das nennen.

Doch es gibt noch weitere Einschränkungen, die wiederum mit dem besonderen Status von Washington zu tun haben. Washington D.C., der District of Columbia, ist als Regierungssitz der USA kein eigener Bundesstaat mit allen Gewalten - formell hat der Kongress mitzureden. So warnte etwa der republikanische Abgeordnete Jason Chaffetz die Stadt noch in letzter Minute, die Legalisierung sei eine "wissentliche Verletzung des Gesetzes".

Außerdem gibt es in Washington reichlich "Federal Land" - Land im Bundesbesitz. Dazu gehören etwa das Weiße Haus, der Kongress, die Mall, alle Monumente wie etwa das Lincoln-Denkmal - und zahlreiche Parks. Insgesamt sind das ein Drittel der gesamten Stadtfläche. Und da laut Bundesrecht das Rauchen von Marihuana nach wie vor verboten ist, darf sich kein Kiffer auf der Mall - einer parkähnlichen Magistrale - einen Joint anstecken. Und auch Barack Obama, der vor Jahren bereits bereitwillig zugegeben hat, in seiner Jugend gekifft zu haben, muss sich im Weißen Haus weiter in Enthaltsamkeit üben.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort