Flüchtlingsströme Auch Mazedoniens Regierung erwägt Bau eines Grenzzauns

Skopje · Um Flüchtlinge abzuhalten, hat Ungarn bereits einen Grenzzaun errichtet. Nun plant das nächste osteuropäische Land diesen Schritt. Begründet wird dies mit der Sorge vor "unkontrollierter Einreise".

 Ähnliche Bilder könnte es bald aus Mazedonien geben: An der Grenze zu Kroatien errichten slowenische Soldaten einen Grenzzaun.

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Mazedonien prüft zur besseren Kontrolle des Flüchtlingsstroms nun auch den Bau eines Grenzzauns. Der Sicherheitsrat forderte die Armee am Sonntag auf, mit Vorbereitungen für die Errichtung eines Zauns an der Grenze zu Griechenland zu beginnen. Ziel sei es nicht, die Grenze abzuriegeln, sondern den Zustrom von Flüchtlingen zu steuern und zu begrenzen. Dazu sei der Zaun ein letztes Mittel.

Präsident Gjorge Ivanov, der die Sitzung leitete, sagte, mehr als 8500 Flüchtlinge seien ohne Kontrolle von Griechenland nach Mazedonien gekommen.

Die frühere Teilrepublik Jugoslawiens liegt an der sogenannten Balkanroute, auf der Hunderttausende Flüchtlinge von der Türkei über Griechenland nach West- und Nordeuropa ziehen. Bislang ist kaum ein Flüchtling in Mazedonien geblieben. Doch haben Staaten, die weiter nördlich auf der Route liegen, mit dem Bau von Grenzzäunen begonnen.

Mazedonische Regierungsbeamte fürchten nun, dass sich der Flüchtlingsstrom in ihrem Land staut, falls die Route weniger durchlässig oder ganz geschlossen wird.

Auch andere Länder haben auf den Flüchtlingsstrom mit dem Bau von Grenzzäunen reagiert. Ungarn wurde für den Bau eines Zauns scharf kritisiert, zuletzt hat jedoch auch Slowenien an der kroatischen Grenze mit dem Bau begonnen. Österreich hatte einen entsprechenden Schritt zuletzt ausgeschlossen.

(ap/frin)
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