Ägypten Menschenrechtler melden neues Massaker an Kopten

Göttingen (RPO). In Ägypten sind elf Kopten bei einem islamistischen Anschlag ums Leben gekommen. Wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttingen mitteilte, ereignete sich das Massaker bereits am Nachmittag des 30. Januar in dem Dorf Sharuna, 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo.

Weitere vier Kopten überlebten mit Schussverletzungen. Aufgrund der Informationssperren der ägyptischen Behörden sei der Vorfall erst jetzt bekanntgeworden.

Bei den Getöteten handelt es sich laut GfbV um Angehörige von zwei Familien, die mit Hilfe muslimischer Nachbarn von Anhängern radikal-islamischen Gruppen umgebracht wurden. Unter den Opfern befinden sich auch mehrere Kinder, darunter ein dreijähriges Mädchen und ein achtjähriger Junge. Aus anderen Landesteilen würden ebenfalls Übergriffe auf Geschäfte von Kopten gemeldet, hieß es. So käme es im Zuge der in ägyptischen Städten eskalierenden Gewalt zu vermehrten Plünderungen in Geschäften der Kopten.

Die GfbV appellierte dringend an die ägyptische Regierung, den Schutz der Kopten zu gewährleisten und die Mörder zu bestrafen. "Präsident Husni Mubarak treibt ein unwürdiges und gefährliches Spiel, wenn er die Gewalt gegen die christliche Minderheit eskalieren lässt, um sich dann als Retter vor dem wachsenden Einfluss der Muslimbrüder zu präsentieren." Mubarak hatte am Donnerstagabend erklärt, nur sein Regime könne Chaos und Anarchie in Ägypten verhindern.

(KNA/sdr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort