IS-Hochburg Menschenrechtsverletzungen bei Rückeroberung von Mossul?

Mossul · Iraks Ministerpräsident Haider al-Abadi hat eine Untersuchung angeordnet, um Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen bei der Rückeroberung der Stadt Mossul vom IS aufzuklären.

 Soldaten einer irakischen Spezialeinheit patrouillieren im östlichen Teil von Mossul vor der Großen Moschee.

Soldaten einer irakischen Spezialeinheit patrouillieren im östlichen Teil von Mossul vor der Großen Moschee.

Foto: dpa, KM kde

Die Befehlshaber müssten sicherstellen, dass es während Militäraktionen nicht zu Misshandlungen komme, erklärte Al-Abadi am Montag. Die Untersuchung soll klären, ob die Streitkräfte und mit ihnen verbündete Schiitenmilizen Zivilisten entführt und misshandelt haben.

Ausgelöst wurde die Anordnung durch Aufnahmen, die in sozialen Medien zirkulierten und die der Sender Al-Dschasira am Samstag ausstrahlte. Auf den Bildern soll zu sehen sein, wie Polizeioffiziere in einem Stadtbezirk, der von der Islamisten-Miliz IS zurückerobert wurde, drei unbewaffnete Männer hinrichten.

Amnesty International hatte bereits Anfang Januar den sogenannten Volksmobilisierungseinheiten systematische Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Darunter seien unter anderem Folter und die rechtswidrige Tötung von Sunniten.

Die Milizen wurden 2014 gegründet und vom Iran ausgebildet, um sich am Kampf gegen den IS zu beteiligen. Im vergangenen Jahr wurden sie in die Armee eingegliedert. Seit vergangenen Herbst versucht eine von den USA unterstützte Koalition, Mossul vom IS zurückzuerobern. Die IS-Miliz hatte 2014 die Stadt erobert und dort ihr Kalifat ausgerufen.

(dpa/csr)
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