Ungarns Regierungchef zu Gast in Berlin Merkel bleibt Orban gegenüber zahm

Berlin · Ungeachtet der internationalen Kritik am ungarischen Ministerpräsident hat Angela Merkel bei einem Treffen in Berlin keine deutlichen Worte gefunden. Und Viktor Orbán hat sich bei der Kanzlerin für persönliche und politische Unterstützung in den letzten vier Jahren bedankt.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán geben eine Pressekonferenz im Kanzleramt in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán geben eine Pressekonferenz im Kanzleramt in Berlin.

Foto: ap

Bei einem gemeinsamen Auftritt vor der Presse am Donnerstag in Berlin gratulierte Merkel dem umstrittenen rechtskonservativen Politiker zu seiner Wiederwahl. Kritische Anmerkungen machte sie nicht. Merkel wies lediglich darauf hin, dass das Vertrauen der Bevölkerung auch mit Verantwortung verbunden sei.

Orbán hatte mit seinem rechtsnationalen Bund Junger Demokraten (Fidesz) bei der Wahl Anfang April 44,4 Prozent erzielt. Der 50-Jährige kann damit - wie schon seit 2010 - mit einer Zweidrittelmehrheit im Parlament regieren. Orbán soll am Samstag als Regierungschef wiedergewählt werden. Kritiker im In- und Ausland werfen ihm vor, die Demokratie in Ungarn abzubauen.

Zur Lage in der Ukraine sagte Orbán, Ungarn unterstütze die Bemühungen Deutschlands und der Kanzlerin für eine Verhandlungslösung. Er wies auch darauf hin, dass etwa 200 000 Ungarn in der Ukraine lebten. Deren Schutz sei für die Regierung in Budapest von besonderer Bedeutung. Ungarn grenzt an den Westen der Ukraine.

(dpa)
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