Migration Österreich will Flüchtlingsobergrenze für alle EU-Staaten

Wien · Österreich prescht in Sachen Flüchtlingspolitik mit neuen Forderungen vor: So soll es unter anderem eine Flüchtlingsobergrenze für alle Länder der Europäischen Union geben.

 Geht es nach den Plänen Österreichs wird die europäische Flüchtlingspolitik deutlich strenger.

Geht es nach den Plänen Österreichs wird die europäische Flüchtlingspolitik deutlich strenger.

Foto: dpa, shp htf kno

Das berichtet "Bild" unter Berufung auf ein Konzept des österreichischen Verteidigungsministers Hans Peter Doskozil. "Es geht darum, die verfehlte europäische Asylpolitik zu beenden: Wir müssen uns alle eingestehen und ehrlich sagen, dass die Aufnahmekapazitäten in der EU begrenzt sind", sagte der SPÖ-Politiker zu seinem Konzept. "Wir müssen die illegalen Einreisen unterbinden."

Im Gegenzug solle es nur noch ein geordnetes System der legalen Einreise für Asylberechtigte geben, sagte Doskozil der Zeitung. Das Stellen von Asylanträgen solle in Zukunft nur noch außerhalb der EU möglich sein. Erst nach dem Asylentscheid dürfe eingereist werden.

Migrationszentren außerhalb der EU

Der Plan sieht laut "Bild" Asyl- und Migrationszentren für die Asylantragstellung in relevanten Drittstaaten wie dem Niger, Jordanien oder Usbekistan vor. Dorthin sollten auch im Mittelmeer aus Seenot gerettete Flüchtlinge gebracht werden.

Die Regierung in Wien will das Konzept in Kürze in Brüssel einbringen, wie "Bild" berichtete. Es sehe explizit auch die Einführung von Flüchtlingsobergrenzen in jedem EU-Land vor.

Der österreichische Militärgeheimdienst erwartet laut "Bild" eine enorme Zunahme der Anzahl afrikanischer Zuwanderer vor allem aus Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo, dem Sudan und Äthiopien. Daher werde sich "der Umgang der EU mit Wirtschaftsmigranten deutlich verändern".

(felt/dpa)
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