Burkina Faso Militär sendet Panzer gegen Putschisten aus

Ouagadougou · Dutzende Panzer sollen nach Medienberichten im westafrikanischen Burkina Faso auf dem Weg nach Ouagadougou sein, um die Putschisten festzusetzen.

 In Burkina Faso versucht das Militär die Putschisten zurück zu drängen.

In Burkina Faso versucht das Militär die Putschisten zurück zu drängen.

Foto: afp, SK/nb/JK

Der Armeechef habe die Anführer des Staatsstreichs aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen, berichtete der örtliche Radiosender Omega am Montag. Es solle kein Blut vergossen werden, sagte der Armeechef in einer Mitteilung. Die Armee gewährleiste die Sicherheit aller Putschisten, die diesem Aufruf folgten.

Die friedliche Zukunft Burkina Fasos hing damit wieder in der Schwebe. Zunächst hatte es nach einem Militärputsch am Mittwoch nach einer schnellen Rückkehr zur Demokratie ausgesehen. Internationale Vermittler hatten am Sonntagabend einen Friedensplan präsentiert. Allerdings blieb unklar, ob alle Parteien den Vorschlag akzeptieren würden. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) wollte das Dokument am Dienstag in der nigerianischen Hauptstadt Abuja diskutieren.

Der Friedensplan sieht unter anderem eine Amnestie für die Putschisten vor. Zudem sollen bei der auf den 22. November verschobenen Präsidentschaftswahl nun auch bislang nicht zugelassene Kandidaten antreten dürfen, die dem früheren Langzeitpräsidenten Blaise Compaoré nahestehen. Dies war eine der zentralen Forderungen der Putschisten der Präsidentengarde um Brigadegeneral Gilbert Diendéré.

Ursprünglich sollte am 11. Oktober ein neuer Präsident gewählt werden. Damit sollte nach dem Sturz von Compaoré im vergangenen Jahr der Übergang zur Demokratie gefestigt werden. Er musste nach 27 Jahren an der Macht nach Massenprotesten ins Ausland fliehen.

Die Putschisten hatten am Mittwoch Übergangspräsident Michel Kafando und mehrere Regierungsmitglieder festgenommen. Am Freitag wurden Kafando und zwei seiner Minister auf internationalen Druck freigelassen. Ministerpräsident Isaac Zida befindet sich laut örtlichen Medienberichten jedoch noch immer in den Händen der Geiselnehmer. Zida gilt als politischer Rivale des Anführers des Staatsstreichs.

Die Afrikanische Union (AU) hatte daraufhin am Freitagabend beschlossen, die Mitgliedschaft Burkina Fasos auszusetzen. Den Putschisten wurden Sanktionen angedroht, falls nicht alle festgenommenen Regierungsmitglieder unverzüglich freigelassen werden. Mindestens zwei Menschen wurden bei Protesten gegen den Staatsstreich getötet. Ungefähr 50 weitere Demonstranten sind verletzt worden.

(dpa)
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