Verdacht gegen Militärs Paris: Missbrauchsverdächtige Soldaten müssen sich sofort stellen

Paris · Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian hat französische Soldaten aufgefordert, sich unverzüglich zu stellen, sollten sie beim Einsatz in Zentralafrika Kinder sexuell missbraucht haben. "Wenn ein französischer Soldat auf Mission ist, ist er Frankreich", sagte der Minister dem Sonntagsblatt "Journal du Dimanche".

 Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian.

Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian.

Foto: afp, eid/mcp

Er zeigte sich "angewidert" über die mutmaßlichen Vorfälle. Als er Ende Juli 2014 über die mutmaßliche Missbrauchsaffäre unterrichtet worden sei, habe er den Bericht sofort an die Justiz weitergeleitet, damit die ganze Wahrheit so schnell wie möglich ans Tageslicht komme, fügte Le Drian hinzu.

Laut einem UN-Bericht stehen 14 Soldaten im Verdacht, zwischen dem Beginn des Militäreinsatzes im Dezember 2013 und Juni 2014 hungernde Kinder am Flughafen der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui sexuell missbraucht zu haben. Den Ermittlungen zufolge sollen die Soldaten Kinder im Alter zwischen neun und 13 Jahren gegen Essen oder Geld zu Sex gezwungen haben.

Auch Soldaten aus dem Tschad und Äquatorialguinea zählen der Organisation Aids-Free World zufolge zu den Beschuldigten. Menschenrechtsgruppen fordern eine vollständige Aufklärung der Vorfälle.

Frankreich hatte den Militäreinsatz "Sangaris" angesichts der tödlichen Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen gestartet. Seit September 2014 sind in Zentralafrika Blauhelmsoldaten der Minusca genannten UN-Truppe im Einsatz.

(AFP)
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