Fotos Mit Edgar (5) begann die Schweinegrippe
Edgar Hernandez (5) hat die Schweinegrippe überlebt. Bei ihm diagnostizierten Mediziner erstmals das neue Virus.
Er lebt im mexikanischen Dorf La Gloria. Die Einwohnerzahl liegt zwischen 2500 und 3000. Im März suchte eine Grippewelle das Dorf heim. Hunderte erkrankten.
Edgar lag mehrere Tage mit hohem Fieber im Bett. Die Ärzte diagnostizierten eine Grippe. Weitere Hilfen oder Instruktionen, so sagt die Familie, habe es nicht gegeben.
Das ist Edgars Mutter, Maria del Carmen Hernandez (34) "Ich fühle mich schrecklich, weil die Leute denken, dass mein Sohn für alles verantwortlich ist", sagt sie den Reportern.
Edgar geht es gesundheitlich wieder gut. Ab und zu muss er noch husten, ansonsten ist er beschwerdefrei und geht wieder nach draußen zum Spielen.
Andere überlebten die Grippe nicht. Täglich wächst die Zahl der Toten in dem lateinamerikanischen Land.
Die Mediziner rätseln. Wo hat Edgar sich angesteckt? Er ist der einzige aus La Gloria, bei dem das neue Virus gefunden wurde. Niemand hat sich angesteckt. Auch nicht sein dreijähriger kleiner Bruder, mit dem er zusammen in einem Bett schläft.
Die Bewohner von La Gloria vermuten, dass die Brutstätte des Virus in einer riesigen Schweinefarm in der Nachbarschaft liegt.
Deren Inhaber Victor Calderon weist die Vorwürfe zurück. In seinen Betrieben habe es schon seit langem keine Fälle von erkrankten Tieren gegeben.
Der Fall Edgar wirft auch ein Licht auf die Armut in Mexiko. Dieses Bild zeigt die 71-jährige Josefina Mendoza im Heimatdorf von Edgar.
Dass die Schweinegrippe dort so viele Tote fordert hat, führen Experten auch auf die mangelnde Gesundheitsversorgung zurück.