Rennen ums Weiße Haus Mitt Romney verzichtet auf erneute Präsidentschaftskandidatur

Washington · Der 2012 gescheiterte Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Mitt Romney, verzichtet auf einen dritten Anlauf auf das Weiße Haus. Romney teilte seine Entscheidung am Freitag bei einer Telefonkonferenz mit Unterstützern mit.

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"Ich habe entschieden, dass es am besten ist, anderen Anführern in der Partei die Möglichkeit zu geben, unser nächster Kandidat zu werden", erklärte der 67-Jährige. US-Medien hatten in den vergangenen Wochen berichtet, dass der frühere Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts über eine erneute Kandidatur nachdenke.

Anfang Januar hatte Romney bei einem Treffen mit Großspendern in New York grundsätzlich sein Interesse bekundet. In der Telefonkonferenz, die der Nachrichtensender CNN live übertrug, forderte er nun einen Generationswechsel in seiner Partei.

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Foto: afp, JUSTIN SULLIVAN

"Ich glaube, es kann gut sein, dass einer aus unserer nächsten Generation von republikanischen Anführern, einer der heute vielleicht nicht so bekannt ist wie ich, einer der seine Botschaft noch nicht im Land verbreitet hat, einer der gerade erst loslegt, sich als fähiger erweist, den Kandidaten der Demokraten zu schlagen", sagte Romney. "Eigentlich erwarte und hoffe ich, dass dies der Fall sein wird."

Ein dritter Bush?

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Foto: dpa, Kamil Krzaczynski

Das Feld der möglichen Präsidentschaftsanwärter für 2016 ist bei den Republikanern breit gefächert. Im Dezember hatte der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, erste Weichen für eine Kandidatur gestellt. Der Sohn von Ex-Präsident George H.W. Bush und Bruder von Ex-Präsident George W. Bush kündigte an, eine Bewerbung "aktiv" zu prüfen. Für einen Generationswechsel würde der 61-jährige Vertreter des republikanischen Establishments aber nicht stehen.

Zu der jüngeren Garde der Republikanern gehören der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, der texanische Senator Ted Cruz, der Senator Rand Paul aus Kentucky und der Senator Marco Rubio aus Florida - sie alle gelten als mögliche Präsidentschaftsbewerber. Kein Interesse hat dagegen Romneys jugendlich wirkender Mitstreiter bei der Wahl 2012: Der gescheiterte Vizepräsidentschaftskandidat und Kongressabgeordnete Paul Ryan ließ bereits Anfang Januar wissen, dass er sich auf seine Arbeit im Repräsentantenhaus konzentrieren wolle.

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Bei den Demokraten wird die frühere First Lady und Außenministerin Hillary Clinton als mögliche Präsidentschaftskandidatin gehandelt. Noch hat Clinton ihre Entscheidung über eine erneute Bewerbung aber nicht bekanntgegeben. Im Jahr 2008 war sie im parteiinternen Vorwahlkampf an Barack Obama gescheitert, der nach zwei Amtszeiten bei den Wahlen 2016 nicht mehr antreten darf. Ende November hatte der frühere Senator Jim Webb als erster Demokrat seine Präsidentschaftsbewerbung erklärt.

Schon zweimal angetreten

Romney, der als Finanzinvestor ein Milliardenvermögen anhäufte und von 2003 bis 2007 den Ostküstenstaat Massachusetts regierte, kämpfte zwei Mal erfolglos um den Einzug in das Weiße Haus. Vor der Wahl 2008 unterlag er im parteiinternen Wettstreit John McCain. Vier Jahre später wurde er zwar von den Republikanern nominiert, verlor die Präsidentschaftswahl aber gegen Amtsinhaber Obama.

Die Demokraten porträtierten Romney damals als abgehobenen Finanzhai, dessen Hedgefonds-Geschäfte viele Arbeitsplätze gekostet hätten. Außerdem warfen sie dem Republikaner vor, nur einen Steuersatz von 14 Prozent zu zahlen. Vor diesem Hintergrund tat sich Romney keinen Gefallen, als er von den "47 Prozent" der Bevölkerung sprach, die wegen ihrer Abhängigkeit vom Staat ohnehin Obama wählen würden.

(AFP)
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