Alijew soll Bankiers umgebracht haben Mordvorwurf - Ex-Schwiegersohn des kasachischen Präsidenten festgenommen

Astana · In Wien ist ein ehemaliger Schwiegersohn des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew, der frühere Botschafter Rachat Alijew, festgenommen worden. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf Alijews Anwalt berichtete, stellte dieser sich in der Nacht zum Freitag "freiwillig" den Behörden.

 Präsidenten Nursultan Nasarbajew (links) bei einem Urnengang im Jahr 2010.

Präsidenten Nursultan Nasarbajew (links) bei einem Urnengang im Jahr 2010.

Foto: AP, AP

Schon seit Jahren stehen Vorwürfe im Raum, Alijew habe 2007 zwei Bankiers entführt, deren Leichen 2011 entdeckt wurden. Alijew war früher Vize-Chef des kasachischen Inlandsgeheimdienstes und Vize-Außenminister.

Nach seiner Darstellung ist er das Opfer einer politischen Intrige. Er sollte demnach kaltgestellt werden, nachdem er Interesse am Amt des kasachischen Präsidenten geäußert hatte. Die kasachische Justiz sprach ihn des Mordes an den beiden Bankiers schuldig. Die österreichischen Behörden verweigerten die Auslieferung unter Hinweis auf die unsichere Menschenrechtslage in Kasachstan.

Als die österreichische Justiz ihrerseits im Juli 2011 Ermittlungen wegen Mordes gegen Alijew einleitete, war dieser nach Malta ausgereist. Alijew war früher mit Nasarbajews Tochter Dariga Nasarbajewa verheiratet. Diese wurde im April zur stellvertretenden Parlamentspräsidentin in Astana gewählt. Zudem ist sie Fraktionschefin der Partei ihres Vaters, der Regierungspartei Nur Otan. Der 73-jährige Nasarbajew steht seit zwei Jahrzehnten an der Spitze des Staates.

(DEU)
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