Präsidentenwahl in Nigeria Muhammadu Buhari behält Kontrolle über Lagos

Lagos · Bei den Regionalwahlen in Nigeria hat die Partei des neu gewählten Präsidenten Muhammadu Buhari einen wichtigen Sieg erzielt. Buharis All Progressives Congress (APC) behält die Kontrolle über den wichtigen Bundesstaat Lagos, wie die Wahlkommission am Sonntag mitteilte.

 Die Wahl ist entschieden: Muhammadu Buhari wird neuer Präsident Nigerias.

Die Wahl ist entschieden: Muhammadu Buhari wird neuer Präsident Nigerias.

Foto: ap

Dafür gewann die Volksdemokratische Partei (PDP) des scheidenden Staatschefs Goodluck Jonathan den ebenfalls wichtigen Bundesstaat Rivers, woraufhin die APC ihr Wahlbetrug vorwarf. Im südlichen Bundesstaat Lagos eroberte der APC-Kandidat Akinwumi Ambode nach Angaben der Wahlkommission den Gouverneursposten. Teilergebnissen zufolge gewann die Partei zudem in den nördlichen Bundesstaaten Kaduna und Katsina, die bislang von der PDP regiert werden.

Im wichtigen Bundesstaat Rivers, wo der Großteil der Öl- und Gasindustrie des Landes liegt, setzte sich dagegen der PDP-Kandidat Nyesom Wike mit deutlicher Mehrheit durch. Nach Angaben der Wahlkommission erhielt er gut 1.029.000 Stimmen, während der APC-Kandidat Dakuku Peterside auf knapp 125.000 Stimmen kam. Der bisherige Gouverneur Rotimi Amaechi war für Jonathans PDP gewählt worden, im Jahr 2013 jedoch zur APC übergetreten und zu einem scharfen Kritiker Jonathans geworden.

Jonathan hatte bei der Präsidentenwahl Ende März den Bundesstaat Rivers mit 95 Prozent der Stimmen gewonnen. Landesweit war er aber dem früheren muslimischen Militärmachthaber Muhammadu Buhari unterlegen. Es war der erste demokratische Sieg der Opposition seit Ende der Militärdiktatur in Nigeria im Jahr 1999. Buhari soll am 29. Mai seinen Amtseid leisten. Die Präsidentenwahl war von Betrugsvorwürfen beider Seiten überschattet, doch akzeptierte Jonathan letztlich seine Niederlage.

Im südlichen Bundesstaat Rivers warf die unterlegene APC der rivalisierenden PDP und der Wahlkommission vor, die Regionalwahl gefälscht zu haben. Eine Sprecherin der Regionalverwaltung warf der PDP eine "Vergewaltigung der Demokratie" vor. Es habe "keine Wahl in Rivers gegeben", sagte die Sprecherin und kündigte an, die Ergebnisse anzufechten. Ein PDP-Sprecher sagte dagegen, "das Volk hat gesprochen". Seine Partei rufe die APC auf, die Ergebnisse zu akzeptieren.

Drohungen überschatten die Wahlen

Wegen Unregelmäßigkeiten war die Stimmabgabe in zehn Bezirken von Rivers um einen Tag verlängert worden. Neue Gouverneure wurden in 29 der 36 Bundesstaaten gewählt, zudem wurden in allen Staaten die Sitze in den Regionalparlamenten neu vergeben. Buharis APC stellt bisher 14 Gouverneure, die in Afrikas bevölkerungsreichstem Land über sehr viel Macht verfügen. Überschattet wurden die Wahlen von Drohungen der Extremistengruppe Boko Haram, die im Nordosten gegen den Staat kämpft.

(AFP)
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