Anschläge und Tote in Kairo Auswärtiges Amt warnt Touristen in Ägypten

Berlin · Während sich eine Al-Qiada-nahe Gruppe zu den Anschlägen in Kairo bekannt hat, hat das Auswärtige Amt deutsche Touristen in Großstädten des Landes aufgefordert, wegen der Gewalt in dem nordafrikanischen Land im Hotel zu bleiben. Die Warnung gilt für diesen Samstag, dem dritten Jahrestag des Beginns der Revolution in Ägypten.

Anschlag mit Toten und Verletzten im Zentrum von Kairo
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Anschlag mit Toten und Verletzten im Zentrum von Kairo

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Das deutsche Außenministerium wies auf seiner Seite im Internet auf die Anschläge im Vorfeld des Jahrestages hin. "Es ist damit zu rechnen, dass es anlässlich des Jubiläums zu weiteren Anschlägen sowie Demonstrationen kommt, die ebenfalls einen gewalttätigen Verlauf nehmen können", heißt es in der sogenannten Teilreisewarnung.

Am Freitag waren bei mehreren Bombenanschlägen in der Hauptstadt Kairo sechs Menschen getötet worden, fast 100 Menschen wurden verletzt.

Das Auswärtige Amt warnt Touristen zudem generell vor Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel und in das ägyptisch-israelische Grenzgebiet. Auch von Reisen in das Nildelta außerhalb der Ballungszentren Kairo und Alexandria sowie von Reisen in das Niltal südlich von Kairo bis nördlich von Luxor wird abgeraten, ebenso von Fahrten außerhalb der Badeorte auf der Sinai-Halbinsel.

Bekennerbotschaften zu den Anschlägen

Am dritten Jahrestag der Revolution gegen den damaligen Machthaber Husni Mubarak ist am Samstagmorgen erneut ein Anschlag auf ein Gebäude der Polizei verübt worden. Die Angreifer hätten am Samstag eine kleine "Brandbombe" gegen die Mauer eines Ausbildungszentrums der Polizei in der Hauptstadt Kairo geworfen, sagte ein Polizeivertreter. Bei der Explosion sei jedoch niemand getötet oder verletzt worden.

Eine Al Qaida nahestehende Islamisten-Gruppe hat sich derweil zu der Anschlagsserie in Kairo bekannt. Dabei handele es sich um die aus dem Sinai operierende Gruppe Ansar Bait al-Makdis, die eine Bekennerbotschaft in mehreren Online-Foren radikaler Muslime veröffentlich habe, teilte die amerikanische Internet-Beobachtungsstelle SITE am Samstag mit.

Sie habe zudem Muslime aufgefordert, sich von den "feindlichen Hauptquartieren und Sicherheitszentren" fernzuhalten. Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Juli kommt es in Ägypten immer wieder zu Gewalt. Extremisten griffen verstärkt Sicherheitskräfte an. Die Übergangsregierung geht hart gegen Mursis Muslimbruderschaft vor und stufte sie Ende Dezember offiziell als Terrororganisation

(dpa/REU)
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